Warren Buffett bereitet sich auf das Schlimmste vor

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Berkshire Hathaway, die Holdinggesellschaft von Warren Buffett, gab am Samstag die Ergebnisse des dritten Quartals bekannt. Während die Gewinne zurückgingen, erreichte der Cashflow mit 325 Milliarden US-Dollar ein neues Allzeithoch, ein Betrag, der noch nie zuvor für ein Privatunternehmen erreicht wurde. Aber warum behält Warren Buffett so viel Bargeld?

In diesem Jahr verdiente Berkshire 97 Milliarden US-Dollar mit verkauften Aktien im Wert von 133 Milliarden US-Dollar, was zu einem Nettogewinn von 76,5 Milliarden US-Dollar nach Steuern führte. Berkshires Betriebsgewinn sank im dritten Quartal um 6 %, was auf hurrikanbedingte Versicherungsschäden und steigende Rückversicherungskosten zurückzuführen war. Die Verluste durch Hurrikan Helene beliefen sich auf 565 Millionen US-Dollar, und die prognostizierten Verluste durch Hurrikan Milton könnten bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar betragen. Trotz dieser Herausforderungen sind die Aktien der Klasse A von Berkshire in diesem Jahr um 25 % gestiegen und übertreffen damit den S&P 500.

Quelle: Zonebourse

Massiver Ausverkauf seiner Favoriten

In den letzten zwei Jahren hat Berkshire Aktien im Wert von 166 Milliarden US-Dollar verkauft und dabei auf dem US-Aktienmarkt nur wenige attraktive Gelegenheiten gefunden. Im letzten Quartal reduzierte Berkshire seinen Anteil an Apple auf 69,9 Milliarden US-Dollar und verkaufte rund 100 Millionen Aktien. In etwas mehr als einem Jahr verkaufte Buffett fast zwei Drittel seiner Apple-Aktien, die einst 178 Milliarden US-Dollar im Portfolio von Berkshire ausmachten. Dieser massive Ausverkauf ist überraschend, da Buffett Apple als einen der „vier Giganten“ von Berkshire beschrieben hatte, der sogar Coca-Cola und American Express übertraf.

Neben Apple reduzierte Buffett auch seinen Anteil an der Bank of America und verkaufte Aktien im Wert von über 10,5 Milliarden US-Dollar. Er fand nur wenige andere Aktien interessant und kaufte nur neue Aktien im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar.

Über seine Kriegskasse

Der Cashflow des Konglomerats erreichte damit einen neuen historischen Rekord von 325 Milliarden US-Dollar, ein Betrag, der noch nie zuvor für ein Privatunternehmen erreicht wurde. Der legendäre amerikanische Investor sagte, er sei mit der Idee, Bargeld anzuhäufen, zufrieden, da er Alternativen auf dem Markt derzeit für unattraktiv halte. Buffett rechnet mit höheren Steuersätzen in den USA, was die Gewinne von Berkshire aus künftigen Aktienverkäufen schmälern könnte. Vielleicht rechnet das Orakel von Omaha auch mit einer Rezession und/oder niedrigeren Vermögenspreisen im Jahr 2025? Nur die Zukunft wird es uns sagen.

Für eine weniger alarmierende Perspektive siehe Berkshire Hathaway Inc.: Behind the Numbers.

Quelle: Financial Times

Eine Pause bei Aktienrückkäufen

Berkshire hat im vergangenen Quartal trotz eines Rekordanstiegs des Aktienkurses keine eigenen Aktien zurückgekauft. Er hält den Aktienkurs für zu teuer und wird wieder eigene Aktien kaufen, wenn der Marktwert unter dem inneren Wert liegt.

Stattdessen investierte Buffett in kurzfristige Staatsanleihen und genoss trotz der Zinssenkungen der Federal Reserve hohe Renditen.

Buffett, 94, leitet weiterhin Berkshire, aber Greg Abel, sein designierter Nachfolger, wird vor der Herausforderung stehen, dieses riesige Finanzimperium zu verwalten.

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