Wenn es an der Zeit ist, ihre Sommerabrechnung zu machen, sind mehrere kleine lokale Gastronomen wütend auf das Nyon-Festival. Sie kritisieren, dass sie zunehmend die Kosten der Inflation tragen müssten, sodass einige beschlossen hätten, aufzugeben.
„Das ist Missbrauch“, kritisiert ein Gastronom, der seit 20 Jahren einen Imbissstand im Paléo betreibt, im Interview mit RTS. Wie mehrere Kollegen prangert sie eine starke Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und der Vergütung seit Covid-19 an. Laut verschiedenen vom RTS konsultierten Berichten machte Paléo in diesem Sommer bis zu 45 % seines Umsatzes aus.
Das Festival stellt jedoch sicher, dass es wie die meisten Festivals in der Schweiz eine obligatorische Gebühr von nur 25 % erhebt. Laut Paléo sind zusätzliche Kosten – Wasser, Strom, Zelt, Bodenbelag, Transaktionskosten bei bargeldlosem Bezahlen, kompostierbares Geschirr – optional.
Laut Gastronomen sind diese Leistungen jedoch im Paléo unerlässlich und deutlich teurer als anderswo. Einige forderten daher erfolglos Maßnahmen beim Festival. Sie werden also nächstes Jahr nicht wiederkommen.
Weniger Essensstände ab 2025
Die Food- und Beverage-Direktorin von Paléo, Céline Lavergnat, versichert, dass ihr die Zufriedenheit der Gastronomen am Herzen liegt, deren Loyalitätsrate hoch ist. In einem Interview mit La Matinale de la RTS am Montag erinnert sie sich, dass die wirtschaftliche Situation für alle schwierig sei, räumt aber ein, dass die Konkurrenz vielleicht zu groß sei. Das Festival wird daher ab dem nächsten Jahr die Zahl der Stände auf seinem Gelände reduzieren, um den Gastronomen höhere Einnahmen zu sichern.
Für „Eintrittsgelder“ zu diesen Ständen verlange Paléo nicht Zehntausende Franken, wie es bei anderen Veranstaltungen teilweise der Fall sei, betont Céline Lavergnat weiter. Ihrer Meinung nach ermöglicht das vom Nyon-Festival gewählte Modell (Prozentsatz vom Umsatz) den Gastronomen, auch bei schlechtem Wetter Geld zu verdienen.
„Es ist ein freier Markt“, erinnert sich Gilles Meystre, Präsident von GastroVaud. Für ihn gehe es nun darum zu prüfen, „ob der Preisanstieg proportional zur Inflation ist oder ob die Inflation als Vorwand dient“. Ihm zufolge liege es auch in der Verantwortung der beteiligten Behörden.
Radiothema: Charlotte Frossard
Adaptionswebsite: Julie Liardet
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