Harter Schlag für die Mitarbeiter des Photovoltaik-Panel-Unternehmens Photowatt. Carbon gibt bekannt, dass es den Standort nicht von EDF kaufen wird. Sehr schlechte Nachrichten.
Carbone kauft die Photovoltaik-Modulfabrik Photowatt nicht
Das Lyoner Start-up Carbon wird Photowatt, eine Tochtergesellschaft von EDF und ein historischer Akteur im Bereich Photovoltaikmodule in Frankreich, nicht übernehmen. Diese Ankündigung geht Offen ist die Zukunft des Werks Bourgoin-Jallieu (Isère) und seiner 170 Mitarbeiter. Vor dem Hintergrund der chinesischen Vorherrschaft auf dem Solarmodulmarkt wirft dieser Rückzug Fragen über die Zukunft der französischen Solarindustrie auf.
Die Übernahme von Photowatt durch Carbon war zunächst für einen symbolischen Euro geplant. Dieses Projekt war Teil einer „Made in France“-Relaunch-Strategie und unterstützte Carbons Ziel, eine Giga-Fabrik für Solarmodule zu entwickeln in Fos-sur-Mer (Bouches-du-Rhône). Interne soziale Spannungen entschieden jedoch anders.
Eine entscheidende Rolle bei dieser Entscheidung spielt die negative Stellungnahme des Sozial- und Wirtschaftsausschusses (CSE) von Photowatt. Personalvertreter äußern Zweifel an der Durchführbarkeit des von Carbon vorgeschlagenen Sanierungsplans. Hinzu kommt die Verweigerung des Zugangs zum Standort zur Durchführung technischer Untersuchungen, die für die Einrichtung einer neuen Produktionslinie unerlässlich sind.
Ein Markt unter Druck
Die Situation von Photowatt ist Teil eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds für die europäische Solarindustrie. Seit mehreren Jahren sehen sich europäische Hersteller zunehmender Konkurrenz durch chinesische Photovoltaikmodule ausgesetzt, die zu geringeren Kosten hergestellt werden. Daher ist es Photowatt trotz seiner Geschichte und seiner Ambitionen seit der Übernahme durch EDF im Jahr 2012 nach einer rechtlichen Sanierung nie gelungen, einen profitablen Weg einzuschlagen. Mehreren Quellen zufolge verbucht die Fabrik jedes Jahr Verluste in Höhe von rund 30 Millionen Euro.
Die Entscheidung von Carbon, die Übernahme abzubrechen, bringt Photowatt in eine heikle Situation. EDF, seit 2012 Eigentümer der Tochtergesellschaft, hat die nächsten Schritte für dieses seit Jahren mit Schwierigkeiten kämpfende Werk nicht konkretisiert. Die ursprünglich im Rahmen des Sanierungsplans vorgesehene Garantie des Arbeitsplatzerhalts für 24 Monate ist nicht mehr relevant. Das Gespenst einer gerichtlichen Liquidation schwebt immer mehr um das Unternehmen herum.
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