Im Wahlkampf um seine Wiederwahl setzt sich Bundeskanzler Olaf Scholz mit allen Mitteln für eine Wiederbelebung der Automobilindustrie und des Absatzes von Elektromodellen ein.
Veröffentlicht am 12.11.2024 12:09
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Wie kann man Elektroautos wiederbeleben, wenn ihre Verkäufe in Europa schwächeln? Auch im November bestätigt die Statistik den Markteinbruch in Deutschland mit 35.167 verkauften Fahrzeugen, das sind 22 % weniger als ein Jahr zuvor. Die deutsche Bundeskanzlerin plädiert für die Einführung eines europäischen Bonus. Diesen Vorschlag machte Olaf Scholz am Dienstag, 10. Dezember, nach einem Besuch im Werk des Ford-Herstellers in Köln, das sich in großer Not befindet.
Einer der Gründe für diese Unzufriedenheit ist, dass die Verbraucher die Preise für zu hoch halten. Für ein neues Elektroauto muss man 52.700 Euro ausgeben, für einen Verbrennungsmotor sind es 44.600 Euro. Die Preise sind in die Höhe geschnellt, seit der deutsche Staat auf der Suche nach Ersparnissen die Einkaufsprämien abrupt beendet hat. Dieser Bonus ermöglichte Einsparungen von bis zu 7.000 Euro, wenn man die zusätzlichen Zuschüsse der Hersteller hinzurechnete.
Das Ende dieses Aufschwungs führte zu einem Umsatzrückgang in Deutschland und verschärfte die Schwierigkeiten der Hersteller, die sich der wachsenden Konkurrenz aus China gegenübersahen. Volkswagen, Europas größter Autohersteller, erwägt die Schließung von zwei Fabriken und Ford, dessen Europazentrale sich in Deutschland befindet, kündigte kürzlich einen Plan zum Abbau von 2.900 Arbeitsplätzen im Land bis 2027 an.
Die Automobilbranche, das Flaggschiff der Industrie jenseits des Rheins, schwächelt. In den letzten Wochen stand die Wirtschaft im Mittelpunkt der Gesetzgebungskampagne, die am 23. Februar stattfinden wird. Vor Ford-Mitarbeitern versprach Olaf Scholz, den Elektromarkt zu unterstützen. Am besten gelingt dies, so der Kanzler, mit einem europäischen Bonus, der seiner Meinung nach deutlich wirksamer sei als isolierte staatliche Hilfen. „Wir wollen auch, dass sich ganz Europa anstrengt“erklärte Olaf Scholz.
Eine weitere Möglichkeit wären Hilfen der Bundesregierung, nach Zustimmung der europäischen Behörden, „Konzentrieren Sie sich auf das, was hier produziert wird“fuhr die deutsche Bundeskanzlerin fort. In Frankreich gibt es ein solches Modell bereits: Die ebenfalls drastisch gesunkenen Prämien für den Kauf von Elektroautos werden dort nach einem vollständigen Katalog von Umweltkriterien gezahlt, auch unter Berücksichtigung von Produktion und Transport. Elektroautos, die in China mit kohlenstoffbasiertem Strom hergestellt werden, sind somit vom System ausgeschlossen.
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