Aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerks im nordrhein-westfälischen Niederaußem entweicht Dampf.Bild: DPA
Nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur war die weltweite Nachfrage nach Kohle noch nie so hoch wie in diesem Jahr. Und es scheint nicht bereit zu sein, nachzulassen.
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Kohle wird oft als Energiequelle der Vergangenheit beschrieben, aber die Realität zeigt ein anderes Bild. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich der weltweite Kohleverbrauch verdoppelt. Im Jahr 2024 erreichte der Verbrauch sogar den Rekordwert von 8,7 Milliarden Tonnen, was einem Anstieg von mehr als 1,2 Milliarden Tonnen seit 2020 entspricht. Experten zufolge wird in den nächsten drei Jahren ein Plateau erreicht sein, bis 2027 werden wir ungefähr 1,2 Milliarden Tonnen erreichen 8,87 Milliarden Tonnen weltweiter Kohleverbrauch.
Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) weist die Entwicklung der Kohlenachfrage weiterhin große Unterschiede zwischen Industrieländern und Schwellenländern auf. Während die Nachfrage in diesem Jahr in der EU um 12 % und in den Vereinigten Staaten um 5 % zurückgeht, in China steigt sie um 1 % und in Indien um 5 %.
Gas stagniert, Kohle schreitet voran
Nach Angaben der IEA Der Hauptgrund für den Anstieg der Kohleverstromung ist der Gaspreisdie nach dem Krieg in der Ukraine stark anstieg. So stagnierte Gas als Energieträger, während Kohle auf allen Ebenen zunahm: Förderung, Verbrauch, Handel und Stromerzeugung.
Ungleichmäßige Entwicklung
Da die Kohlenachfrage in den westlichen Volkswirtschaften laut IEA weiter zurückgeht, wird erwartet, dass dieser Rückgang durch das Wachstum in Ländern wie Indien, Indonesien und Vietnam mehr als ausgeglichen wird. Während Großbritannien im Oktober nach 140 Jahren seines Bestehens sein letztes Kohlekraftwerk schloss, hat China als Zentrum der Weltproduktion macht 56 % der Nachfrage aus.
Auch die Witterungsbedingungen, insbesondere in China, sowie die steigende Stromnachfrage haben Einfluss auf den tatsächlichen Kohleverbrauch in den kommenden Jahren. Auch die ungleichmäßige Entwicklung der Energieproduktion spielt eine wichtige Rolle.
Während der Westen stolz auf die Reduzierung fossiler Brennstoffe ist, müssen Länder, die stark auf ihre Exportwirtschaft angewiesen sind, den insgesamt steigenden Energieverbrauch kompensieren. So heißt es in einem Bericht des Bundesamtes für Umwelt aus dem vergangenen Jahr: 67 % der Schweizer Emissionen stammen aus dem Ausland. Ein weltweiter Ausstieg aus der Kohleenergie bleibt daher in weiter Ferne.
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