Im Jahr 2024 verzeichnete Creditreform Luxembourg einen deutlichen Anstieg der Insolvenzen um rund 26,38 %, wobei zum 31. Dezember 2024 1.193 Insolvenzen verzeichnet wurden, verglichen mit 944 im Jahr 2023, so Juan Santiago, Mitglied der Unternehmensleitung, in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht.
Ein Trend, der nicht nur in Luxemburg zu beobachten ist. Auch in den Nachbarländern sei ein Anstieg der Unternehmensinsolvenzen zu beobachten, fügt er hinzu. In Frankreich wurde im Jahr 2024 ein Allzeithoch an Unternehmensinsolvenzen erreicht. Auch Deutschland und Belgien verzeichneten laut Creditreform-Bericht einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.
Junge Unternehmen bleiben relativ verschont
Unternehmen, die seit mehr als fünf Jahren bestehen, seien mit einem unglaublichen Anstieg von 52,69 % am stärksten betroffen, heißt es in dem Bericht. 852 Insolvenzen im Jahr 2024 im Vergleich zu 558 im Jahr 2023, so Creditreform. Junge Unternehmen blieben vergleichsweise verschont und verzeichneten einen Rückgang der Insolvenzen um 11,66 %.
Die Verteilung der Insolvenzen nach Gerichtsbezirken zeigt einen starken Anstieg im Bezirk Luxemburg. Im Jahr 2024 wurden dort 1.105 Fälle registriert (gegenüber 848 im Jahr 2023), was einem Anstieg von 30,31 % entspricht. Der Landkreis Diekirch hingegen würde mit 88 Insolvenzen einen Rückgang um 8,33 % verzeichnen gegenüber 96 im Jahr 2023.
Viele Insolvenzen im Baugewerbe
Der Bausektor bleibt laut Creditreform-Analyse im Fokus. Die Zahl der Insolvenzfälle wäre im Jahr 2024 um 27,10 % oder 197 Fälle gestiegen, verglichen mit 155 im Jahr 2023. Zu den großen Unternehmen, die Insolvenz anmelden mussten, zählen Maçonlux, Carvalho Constructions Générales und Cenaro.
Dieser Anstieg ist Teil eines anhaltenden Krisentrends. Auch wenn es im dritten Quartal 2024 erste Anzeichen einer Erholung gab, wird diese nach Ansicht von Creditreform nicht ausreichen, um die Herausforderungen des Jahres 2025 zu meistern. Zur Stärkung des Bausektors ist mehr Unterstützung erforderlich. Um die Branche anzukurbeln, wäre es sicherlich sinnvoll, wenn die Regierung die Umsetzung großer geplanter Bauprojekte beschleunigen würde, so das Unternehmen weiter.
Laut der vorgelegten Analyse dominierte der Dienstleistungssektor die Statistik mit 693 Insolvenzen, was einem Anstieg von 39,44 % gegenüber 2023 entspricht. Auch das verarbeitende Gewerbe verzeichnete einen Anstieg von neun Insolvenzen im Jahr 2023 auf 17 im Jahr 2024. Der Gastgewerbesektor verzeichnete einen Anstieg leichter Anstieg der Insolvenzen um 4,72 %, mit 111 Fällen im Jahr 2024 im Vergleich zu 106 Fällen im Jahr 2023.
Negativer Ausblick für 2025
In Bezug auf die Gesamtzahl der Insolvenzen habe Luxemburg inzwischen den Durchschnitt vor der Krise vor 2019 erreicht, die Entwicklung der Insolvenzen verlief jedoch in den wichtigsten Wirtschaftssektoren unterschiedlich, stellt Juan Santiago fest.
Creditreform Luxembourg geht davon aus, dass die Zahl der Insolvenzen in bestimmten Branchen wie dem Baugewerbe und dem Dienstleistungssektor im Jahr 2025 weiter zunehmen wird.
Dieser Artikel wurde ursprünglich auf der Website von veröffentlicht Luxemburger Wort.
Adaption: Axel Ponsard
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