Die Keramikstadt Sèvres (Hauts-de-Seine) und Mobilier national (13. Arrondissement von Paris) sind eins geworden. Diese neue öffentliche Einrichtung, die sich auf Keramik und Feuerkunst spezialisiert hat und zu der auch die nationalen Fabriken von Gobelins, Beauvais und Savonnerie sowie die Konservatoriumswerkstätten von Alençon und Puy-en-Velay gehören, wurde am 1. Januar per Dekret offiziell gegründet. Für Kulturministerin Rachida Dati ist dieser Zusammenschluss ein wesentlicher Schritt für das französische handwerkliche und künstlerische Erbe. Die Vereinigung von mehr als „53 Spitzenberufen, die allzu oft übersehen wird, verdient es, hervorgehoben und allen zugänglich gemacht zu werden“, sagte sie. […] Wir hauchen dem Kunsthandwerk neues Leben ein, entsprechend seiner Rolle in der kulturellen und wirtschaftlichen Identität unseres Landes.“
Ein Budget von 340 Millionen Euro über drei Jahre
Diesen neuen „Nationalen Manufakturen“ mit einem Budget von 340 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren wurden mehrere Aufgaben anvertraut: Kunsthandwerk hervorzuheben und zu bewahren, insbesondere durch Praxis, zur Weitergabe von Wissen und Know-how beizutragen sowie Unterstützung zu bieten für Kreation und Design in den Bereichen Keramik, Textilkunst und Möbel.
Nach Ansicht der Gewerkschaften „gefährdet diese Neuordnung nicht nur den Fortbestand der künstlerischen Berufe, sondern auch die Gesundheit der betroffenen Akteure“.
Wenn das Kultusministerium die Annäherung begrüßt, sind die Gewerkschaften besorgt. Als gewerkschaftsübergreifende Organisation schlugen CFDT-Culture, CGT und SNSC/UNSA im Oktober Alarm und forderten eine überstürzte Reform. Den Gewerkschaften zufolge gefährdet „diese Umstrukturierung, die auf die Zusammenlegung der beiden öffentlichen Einrichtungen ab dem 1. Januar 2025 abzielt, nicht nur die Nachhaltigkeit der künstlerischen Berufe, sondern auch die Gesundheit der betroffenen Akteure“, so die Gewerkschaften. Die vorgelegte Wirkungsstudie ist ihrer Meinung nach „nicht nur oberflächlich, sondern schließt Gewerkschaftsvertreter von den ersten Phasen der Entwicklung aus, was einen Verstoß gegen die Verpflichtungen des Ministeriums darstellt.“ Dieses Dokument ermöglicht weder eine Bewertung der Risiken für die Gesundheit von Arbeitsstoffen noch eine Aufklärung der Mitglieder der CSA [comité social d’administration, ndlr] zu den unmittelbaren Auswirkungen auf Arbeitsabläufe“.
-Die Gewerkschaften erwähnen auch die finanziellen Maßnahmen: „Der Haushalt der Cité de la Ceramique erlitt im Rahmen der von der Aufsichtsbehörde geforderten Haushaltseinsparungen in ihrem Berichtigungshaushalt vom 2. Juli 2024 einen Abfluss von einer Million Euro. Diese Situation ist ernst.“ untergräbt die Lebensfähigkeit des künftigen fusionierten Unternehmens.“
BEI
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