Anlässlich der Veröffentlichung des Buches Anfang 2025 Von was („Warum“ auf Baskisch), lädt die Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Bibliothek den Autor Lucien Lévy am Donnerstag, 5. Dezember, um 18 Uhr ins Rathaus ein. Der Titel seines Werks erinnert an seine baskische Herkunft, ist aber vor allem ein sinnträchtiger Name für diese Autobiografie.
Lucien Lévy war 44 Jahre lang Assadin und wurde 1935 in Bayonne geboren. 1943, im Alter von 8 Jahren, wurden er, sein Bruder René und seine Eltern von den Nazis verhaftet und dann in die Lager Bayonne, Mérignac und dann Drancy deportiert. Die beiden Kinder, die aus einer Ehe zwischen einem jüdischen Vater und einer katholischen Mutter hervorgegangen waren, entgingen der Überstellung mit ihrer Mutter in die Vernichtungslager. Nur sein Vater verschwand bis 1945. Zwei mysteriöse Jahre. Ob er in Drancy oder in einem Lager in Deutschland eingesperrt blieb, weiß niemand, da dieser Vater, der sein ganzes Leben lang sehr vernarbt und labil zurückgekehrt ist, nicht befragt wurde. „Ich kehrte in das katholische Waisenhaus zurück, wo die Erziehung streng war. Wir arbeiteten auf den Feldern. Der Schulunterricht war schwierig, weil uns das Nötigste fehlte. Durch das Verstecken verpassten wir viele Klassen. Von den 50 Waisenkindern waren wir die einzigen, die nicht registriert waren.“ Trotz unseres Bekenntnisses zum Katholizismus blieb das Risiko groß. Dafür, dass sie uns geholfen hat, wurde sie mit der Medaille der Gerechten belohnt.
Das Buch musste im Familienkreis bleiben
Als Lucien Lévy im Alter von 13 Jahren mit seiner Familie nach Paris kam, wurde er auf einem Bauernhof und dann als Mechanikerlehrling in einer Garage untergebracht. Er und der Rest seiner Familie kamen in Montpellier an, wo sie von der Unterstützung der Heilsarmee profitierten. Mit 17 Jahren arbeitete er bei einem Apothekengroßhändler, bevor er von 1956 bis 1958 seinen Militärdienst in Algerien als Krankenpfleger ableistete. Nach seiner Rückkehr erfüllte er diese Verpflichtung in der Lepic-Kaserne und nahm dann seine Arbeit wieder auf. Einige Jahre später wurde er Lagerverwalter in der Apotheke am Place de la Comédie. Mit seiner Frau Marie-Thérèse hat er zwei Kinder. Zehn Jahre lang war er freiwilliger Feuerwehrmann in Assas.
Lucien Levy sagt in Mittel- und Oberschulen sowie im Museum für Widerstand und Deportation in Castelnau-le-Lez aus. Die Weitergabe und die Pflicht zur Erinnerung sind ihre Hauptmotive. Ein Zeugnis, das er dank der Ermutigung seines Schwiegersohns in diesem Buch verewigen wollte. Ursprünglich war es für seine Familie gedacht. Die Bibliothek präsentiert eine Auswahl von Werken zum Thema.
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