Sich verlieben…
Der Erzähler ist ein Junge im letzten Jahr der Oberschule, eher introvertiert und nicht unbedingt beliebt, der dem etwas älteren Jungen in seiner Klasse verfällt. Er schaut ihn immer wieder an, möchte so sein wie er und stellt sich eine mögliche Geschichte mit ihm vor. Der Leser folgt also dem Alltag eines Oberschülers in seinen Fragen und seinem Verlangen. Es ist die Geschichte eines Jungen, der sich verliebt…
Die Kapitel sind kurz und der Roman lässt sich schnell lesen. Robin Josserand beschreibt treffend die Geburt romantischer Gefühle, das Verlangen, die Ungewissheit, geliebt zu werden, den Wunsch, eine Liebesgeschichte zu beginnen, ohne zu wissen, ob sie erwidert wird. Über sexuelle Entscheidungen hinaus könnten sich viele Leser in dieser Geschichte wiederfinden. Sie versetzt den Leser zurück in seine Jugend und die Entdeckung romantischer Gefühle, ob geteilt oder nicht. Wir alle haben uns schon einmal in jemanden verliebt, ohne zu wissen, ob es erwidert wurde. In dieses Alter, in dem wir unsere Gefühle nicht kanalisieren, lässt uns der Autor eintauchen. Der Erzähler erzählt schamlos, was er fühlt und was er sexuell will. Es ist die Entdeckung der Welt der Begierde, die der Autor aufrichtig und ohne Filter beschreibt.
Der Roman ist berührend, gut geschrieben und berührt eine Lebensphase, die heikel und doch grundlegend ist. In diesem Roman steckt viel Genauigkeit und dieser Erzähler, der sich selbst sucht, ist in gewisser Weise berührend. Er experimentiert, entdeckt sich selbst, formt sich selbst und ist völlig hingerissen von seinen Gefühlen. Es ist selten, Liebe auf physiologische Weise und ohne Stereotypen beschrieben zu sehen, hier spricht der Autor mit Modernität und Einfachheit darüber. Es kann auch geglaubt werden, weil der Leser in die Gedanken dieses Erzählers eintaucht, der nicht weiß, dass er vom Leser ausspioniert wird.
Es ist ein Roman, der von universellen Tatsachen, von Liebe und Verlangen, von Schweigen und Selbstfindung spricht.
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