In Frankreich sind inzwischen hundert Websites gesperrt, die zur „Z-Library“ führen
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In Frankreich sind inzwischen hundert Websites gesperrt, die zur „Z-Library“ führen

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Manche E-Reader-Besitzer müssen nun für ihren Lesestoff bezahlen: Am Donnerstag, 12. September 2024, ordnete ein Pariser Gericht in Frankreich die Sperrung von fast 100 Internetadressen an, die zur E-Book-Piraterie-Website Z-Library führen.

Die Entscheidung krönt das Verfahren, das der Nationale Verlagsverband (SNE), in dem mehr als 730 französische Verlage vertreten sind, im Namen des Urheberrechtsschutzes angestrengt hat.

„Einen Beruf verteidigen“

„Der Kampf gegen Buchpiraterie ist für die Verleger und den SNE in seiner Mission, die Interessen eines gesamten Berufsstands zu verteidigen, mehr denn je eine Priorität“, erklärte dieser Berufsverband in einer Pressemitteilung.

Zwölf Verlagsgruppen führten diese Datei, darunter Actes Sud, Albin Michel, Editis, Hachette Livre, Humensis und Madrigall.

Kein Urheberrecht

Z-Library wurde 2009 von Russen gegründet und hat sich im Laufe der Jahre zu einer riesigen „kostenlosen“ Bibliothek entwickelt, die den illegalen Download von Millionen urheberrechtlich geschützter Bücher in einer Vielzahl von Sprachen ermöglicht.

Als werbefreie Website lebt sie ausschließlich von der Großzügigkeit ihrer Benutzer und Förderer, von denen aus sie – ähnlich wie die Enzyklopädie Wikipedia – Spendenkampagnen startet.

Ein Präzedenzfall im Jahr 2022

Die am Donnerstag ergangene Entscheidung verpflichtet Internetdienstanbieter dazu, „alle Maßnahmen umzusetzen bzw. umsetzen zu lassen, die den Zugriff auf die Z-Library-Site von französischem Territorium aus verhindern könnten“, und zwar „unverzüglich“.

Der SNE hatte vom selben Gericht bereits im August 2022 die Sperrung von 209 weiteren Domainnamen erwirkt, die dorthin führten. Hinzu kommen 98 neue Domainnamen.

Unsere „Piraterie“-Datei

Im November 2022 gelang es den USA, zwei ihrer Förderer, die Russen Anton Napolsky und Valeriia Ermakova, in Argentinien festzunehmen. Letztere hatte sich ihrer Auslieferung widersetzt und in Cordoba Hausarrest erwirkt.

Doch sie entkamen, wie die argentinische Tageszeitung La Voz del Interior im Mai 2024 enthüllte. Seitdem sind sie auf der Flucht.

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