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Erneut Alarm bei Versandkosten bei Amazon-Büchern

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Welche Schlussfolgerungen können wir ein Jahr nach Inkrafttreten der neuen Vorschriften ziehen, die für alle Hauslieferungen von Büchern in Frankreich bei Bestellungen unter 35 Euro Mindestversandkosten von 3 Euro vorsehen?

Diese Maßnahme zielt darauf ab, physische Buchhandlungen zu schützen, indem die Lieferkosten im Vergleich zu Online-Verkaufsgiganten wie Amazon gerechter gestaltet werden. Lesen Sie hier unsere Artikel

Die Auswirkungen der Regulierung

Um herauszufinden, wie die Franzosen auf die Versandkosten reagieren, hat Amazon eine Studie bei Ifop in Auftrag gegeben. Diese Umfrage bringt interessante Erkenntnisse über die Kaufgewohnheiten der Franzosen und die Auswirkungen dieser Regelung zu Tage. Hier sind einige wichtige Punkte.

Einkaufspraktiken: 75 % der Landbevölkerung, die Bücher online kauft, tun dies aufgrund der Entfernung zu den Verkaufsstellen. Diese Statistik unterstreicht die Bedeutung des Zugangs zur Kultur für Bevölkerungsgruppen fernab städtischer Zentren.

-Kaufkraft: 62 % der Franzosen spüren die Auswirkungen steigender Versandkosten auf ihre Kaufkraft. Infolgedessen lesen 44 % der Befragten weniger als zuvor.

-Ungleichheit: Die bescheidensten Kategorien sind mit 51 % am stärksten betroffen, 59 % der armen Kategorien, verglichen mit 28 % der wohlhabenden Kategorien.

– Kulturbudget: 19,5 Millionen Franzosen mussten oder planen aufgrund der gesunkenen Kaufkraft ihr Kulturbudget zu kürzen.

-Zum gebrauchten Buch: Zwei Drittel der Franzosen sind gegen den Vorschlag, eine Steuer auf gebraucht verkaufte Bücher einzuführen (67 %).
Für 49 % der Franzosen, die gebrauchte Bücher kaufen, würde dies dazu führen, dass sie weniger lesen, weil sie keine Bücher kaufen können.

Schließlich bevorzugen die Leser zunächst Hyper-/Supermärkte, große Marken oder Pressehäuser (70 %). Bei unabhängigen Buchhandlungen sinkt dieser Wert auf 26 %. Diesen Daten zufolge hätten Versandkosten für Bücher kaum positive Auswirkungen auf Buchhandlungen. Es wäre interessant, die Reaktion der Buchhändler zu erfahren.

Von Amazon empfohlene Lösungen

Amazon will den Zugang zu Büchern für Franzosen ohne örtlichen Buchladen um jeden Preis verteidigen. Der Online-Verkaufsriese argumentiert, dass die obligatorischen Versandkosten die Verbraucher auf dem Land benachteiligen.
Der Wiederverkäufer schlägt außerdem die Einrichtung eines eigenen Posttarifs vor. Für den Versand von Büchern ins Ausland besteht dies bereits. Amazon nennt ein Beispiel: Der Versand eines 500-Gramm-Buches nach London kostet 1,67 Euro. Der Versand desselben Buches an eine Adresse in Frankreich kostet das Vierfache, nämlich 6,99 Euro.

Der Kampf zwischen Amazon und traditionellen Buchhandlungen um die Versandkosten für Bücher ist noch lange nicht vorbei.
Die Ifop-Studie beleuchtet die Herausforderungen und Anpassungen, die erforderlich sind, um den Zugang zur Kultur und den Schutz lokaler Unternehmen in Einklang zu bringen.
Da sich die Kaufgewohnheiten weiterentwickeln, wird es interessant sein zu sehen, wie sich diese Dynamik in den kommenden Jahren auf den Buchmarkt in Frankreich auswirken wird.

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