Jacaranda, von Gael Faye
Die Wurzeln des Lebens. Milans Mutter ist Ruanderin, aber sie lebt jetzt in Frankreich und hat ihrem Sohn nie ein Wort über ihr Land gesagt. 1994, nach den Massakern, begrüßte sie ein schwer am Kopf verletztes Kind in ihrem Haus und sagte: „Er ist mein Neffe.“ Milan ist fassungslos, doch als einziger Sohn beginnt er, Claude, den jungen Märtyrer, mit einer unveränderlichen Bruderliebe zu lieben. Von der Trennung bis zur Wiedervereinigung, von Paris bis Kigali wird Milan nie aufhören, Claude zu finden und in einem Land voller Bedeutung Wurzeln zu schlagen. Durch diese einfache Geschichte erzählt der Rapper-Musiker Gaël Faye, der bereits mit seinem ersten Roman immense Erfolge feierte Kleines Landschafft es, die Geschichte Ruandas über mehrere Generationen hinweg heraufzubeschwören. Wir treffen eine außergewöhnliche Hundertjährige, ein wunderbares Mädchen, das in einen Baum verliebt ist, Männer mit großen Herzen. Auch wenn die Tragödie immer wieder ans Licht kommt, fasziniert uns dieses Wunderwerk eines Romans dank der unglaublichen Rekonstruktionsfähigkeit dieses lebenden Volkes.
Jacaranda, aus Gael Faye, Hrsg. Grasset, 288 S., 20,90€.
Der Mut der Unschuldigen, von Véronique Olmi
Aktuell. Ein junger Mann durchquert Frankreich, um seinen Halbbruder aus einem Waisenhaus zu holen, der gerade aus der Obhut seines Vaters genommen wurde. Als er das Schicksal von Kindern beobachtete, denen die Eltern entzogen wurden, entdeckte er eine humanitäre Ader, die ihn in die Ukraine führen würde. Ein Roman, der sich mit aktuellen Ereignissen und den damit verbundenen Emotionen auseinandersetzt.
Der Mut der Unschuldigenvon Véronique Olmi, Hrsg. Albin Michel, 288 S., 21,90 €.
Das Boot von Masao, von Antoine Choplin
Minimalistisch. Ein japanischer Arbeiter findet seine Tochter, die Architektin wurde, die ihm als Kind genommen wurde. Er erzählt ihr, wie sein Leben verlaufen ist, von der Begegnung mit seiner fremden Mutter bis zu dem Opfer, das er heimlich gebracht hat, um ihr die Fortsetzung ihres Studiums zu ermöglichen. Ein sehr fernöstlicher Minimalismus, ganz in Freundlichkeit.
Masaos Bootvon Antoine Choplin, hrsg. Buchet-Chastel, 208 S., 19,50 €.
Der Traum des Jaguars von Miguel Bonnefoy
Barock. Ein in einer Kleinstadt in Venezuela ausgesetztes Baby wird von einem Bettler gerettet, der es benutzt, um Passanten zu besänftigen. Trotz dieses gefährlichen Starts ins Leben wird er eine sehr herausragende Persönlichkeit werden … Ein barocker, farbenfroher, epischer, reichhaltiger und authentischer Roman, da es sich um den Großvater des Autors handelt!
Der Traum des Jaguarsvon Miguel Bonnefoy, Hrsg. Shores, 304 S., 20,90 €.
„The Thickness of Dawn“ von Nicolas Garma-Berman
Seltsam. Zwei schottische Kinder verließen ihr Land, als ihre Mutter verschwand. Mit ihrem Vater begannen sie ein neues Leben in der Schweiz. Als der Älteste das Erwachsenenalter erreicht hat, verliert er seine Tochter und diese Tragödie führt für beide zu beunruhigenden Erscheinungen aus dem Jenseits. Viel Poesie und Süße in diesem liebenswerten Roman.
Die Dicke der Morgendämmerungvon Nicolas Garma-Berman, Hrsg. Belfond, 368 S., 20 €.
Taschenseite: Volles Segel, von Jean Le Cam
Während die zehnte Ausgabe der Vendée Globe Challenge, einer Segelreise um die Welt, kurz vor dem Start steht, erzählt uns der berühmte Segler, der ebenfalls am 10. November in Les Sables d’Olonne aufbrechen soll, von seinen verrückten Seglern Leben.
Alle Segel ausvon Jean Le Cam, hrsg. Ich habe gelesen, 416 S., 9 €.
Die wahre Geschichte von Bonnie und Clyde
Die Gangster Bonnie Parker und Clyde Barrow wurden 1934 in ihren frühen Zwanzigern getötet und werden hier von der Mutter des einen und der Schwester des anderen erzählt. Ihre Aussagen wurden chronologisch zusammengestellt. Es ist unglaublich, diese legendäre Flucht aus nächster Nähe noch einmal zu erleben!
Die wahre Geschichte von Bonnie und ClydeHrsg. Libretto, 288 S., 10,50 €.
In der Tasche noch einmal gelesen Das Gemälde des flämischen Meisters von Arturo Pérez-Reverte
Die Entdeckung einer mysteriösen Botschaft auf der Rückseite eines flämischen Gemäldes aus dem 15. Jahrhundert, das zwei Schachspieler zeigt, lässt eine spannende zeitgenössische Mordermittlung wieder aufleben. Kriminalliteratur, Kunst und mittelalterliche Geschichte in einer Lesart zu verbinden.
Das Gemälde des flämischen Meistersd’Arturo Pérez-Reverte, Hrsg. Folio, 480 S., 9,40 €.
Mesopotamien von Olivier Guez und The Invisible Madame Orwell von Anna Funder
Es liegt im Trend. Finde die Frau. Hinter jedem großen Mann steht eine Frau, hätte Talleyrand gesagt. Zwei Romane scheinen dieses Sprichwort zu stützen. Die zur Zeit der britischen Besetzung des Nahen Ostens geborene Britin Gertrude Bell förderte dank ihres Vermögens die Archäologie in Mesopotamien (heute Irak) und brachte den Mann in die Enge, der später der berühmte Lawrence von Arabien werden sollte. (Mesopotamien, von Olivier Guez, Hrsg. Grasset, 416 S., 23 €). L’Unsichtbare Madame Orwell, von Anna Funder, analysiert die Arbeit der Autorin von 1984 basierend auf kürzlich gefundenen Briefen seiner Frau an ihre beste Freundin. Die eheliche Inspiration wird auffällig! (Hrsg. Héloïse d’Ormesson, 492 S., 23 €).
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