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„So little“ von Marco Lodoli: die Rezension

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Der italienische Schriftsteller erzählt die Geschichte einer Frau, die heimlich in einen Mann verliebt ist.

Sie führen hier nicht die Welt an. Weder Geld, noch Sex, noch Macht stehen im Mittelpunkt von „Si peu“ des italienischen Schriftstellers Marco Lodoli. Die Heldin ist Hausmeisterin einer High School in einem Vorort von Rom. Nach und nach entdecken wir einige greifbare Elemente ihres Lebens: eine Zeit unwichtigen Schlafens, eine Vergewaltigung, eine Abtreibung, eine Freundschaft, einen vorübergehenden Liebhaber. Der Autor von „Pretenders“ (2011) interessiert sich für die Ausgegrenzten und Einsamen. Auf subtile und nachhaltige Weise, mit einer seltenen Ökonomie der Mittel in Stil und Handlung, stellt es Fragen, die allem Leben innewohnen: Zeit, Bedeutung, Spuren. Der 1956 in Rom geborene Schriftsteller und Journalist unterrichtete vierzig Jahre lang Italienisch an einem Berufsgymnasium am Stadtrand. Die Handlung von „Si peu“ spielt sich im Wesentlichen in der Lehrwelt ab.

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Hingabe und Opferbereitschaft. Wir denken an „Brief einer unbekannten Frau“ (1922) von Stefan Zweig. Die Frage ist dieselbe: Werden die beiden Schicksale in der Realität kollidieren? In „Si peu“ arbeitet der Hausmeister in einer ereignislosen Schule. Seine bescheidene Unterkunft liegt 300 Meter von seinem Arbeitsplatz entfernt. Eine sehr kleine Welt. Dann erscheint er. Der junge Matteo Romoli ist ein neuer Literaturlehrer. Mit 25 Jahren verliebt sich der Vormund unsterblich und stillschweigend in die junge Lehrerin. Sein Leben wird zu ihrem Leben. Sie beschützt ihn, spioniert ihn aus, beobachtet ihn. Wird er es eines Tages wissen? Matteo ist ehrgeizig und eitel: Anerkennung, Frauen, die Welt. Der Lehrer will mit seinen Romanen Ruhm erlangen. Sein Egoismus ist sichtbar. Matteo nennt sie eines Tages „Caterina“. Sie ist froh, so genannt zu werden, auch wenn ihr Vorname nicht „Caterina“ ist. Jeder Krümel füllt es auf.

Ein poetischer Blick auf die Welt

Die Liebesgeschichte, platonisch und eindeutig, wird vierzig Jahre dauern. Ist das Innenleben weniger wert als das Außenleben? Der Roman kann als Weiterentwicklung eines Verses der amerikanischen Dichterin Emily Dickinson (1830–1886) gelesen werden: „Ich habe so viel zu sagen, dass ich nichts anderes sagen kann als ein Sandkorn der Liebe.“ » Ist der Concierge jemand Außergewöhnlicher, der ein gewöhnliches Leben führte, oder jemand Gewöhnlicher, der ein außergewöhnliches Leben führte? Wir wissen nicht, was sie beherrscht: Leidenschaft oder Angst. Alles scheint winzig zu sein. Sie pflanzt Blumen auf dem Rasen hinter dem Lokal; sie wird von einer Krise unglaublicher Gewalt erfasst; sie sieht seltsame Kreaturen; sie geht in die Kirche. Doch sein Alltag besteht hauptsächlich aus der Aufklärung der Schüler, dem Putzen der Toiletten, dem Wischen der Klassenräume und dem Leeren der Mülltonnen. Der Concierge wird ins Ausland gehen, aber dem Professor folgen.

Ihre Reinheitsbesessenheit hat sie zweifellos verloren. Aber eine Gewissheit: Sie erlebte Leidenschaft. Marco Lodoli wirft einen poetischen Blick auf die Welt. Mystische Fragen, eleganter Stil, geheimnisvolle Wesen. Seine Heldin bleibt ein Rätsel. Es gibt so viele Lücken auf seiner Reise. Sie führte ein klösterliches Leben, das aus Hoffnung und Verzicht bestand. Sein Gott ist die Liebe. Hat sie ihr Leben verpasst? Wenn es im Leben um die Spuren geht, die wir hinterlassen, ist „Caterina“ für andere unsichtbar geblieben. Sein Tod wird ein Hauch sein. Matteo seinerseits hat Erfolg, Ehe, Kinder, Scheidung, Arbeit und Misserfolge erlebt. Aber die ganze existentielle Schönheit von „Si peu“ liegt nicht im Zusammenprall von Romantik und Realismus. Die beiden Staaten ersticken die Unendlichkeit der Möglichkeiten. Es gibt kein Traumleben im Vergleich zum wirklichen Leben. Es ist etwas anderes. Mann, unbedeutend; die Frau, weißglühend. Der konkretste Teil seiner Existenz war tatsächlich seine Liebe zu ihr.

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„So little“, von Marco Lodoli, Hrsg. POL, 144 Seiten, 18 Euro.

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