Der Chef des amerikanischen Mischkonzerns Amazon warnte Mitte September die Mitarbeiter seiner Verwaltungsdienste (weltweit 300.000 bis 350.000 Menschen), dass sie ab Januar wieder Vollzeit ins Büro zurückkehren müssten (wie vor der Pandemie). Schluss mit der Telearbeit. Amazon hatte bereits im Februar 2023 eine Präsenz an drei Tagen in der Woche gefordert. Ab dem 2. Januar müssten sie fünf Tage die Woche dort sein, sagte Andy Jassy, der CEO des Konzerns.
„Wir stellen fest, dass es für unsere Mitarbeiter einfacher ist, unsere Kultur zu lernen, zu gestalten, zu schulen und zu stärken; Zusammenarbeiten, Austauschen und Erfinden sind einfacher und effektiver; voneinander zu lehren und zu lernen ist einfacher; und Teams sind tendenziell besser miteinander verbunden“, sagte er in einer internen Mitteilung.
Angriff auf Ubisoft
Dieselben Argumente wurden vom Management von Ubisoft France vorgebracht, um von seinen Mitarbeitern eine Anwesenheit von mindestens drei Tagen im Büro pro Woche zu verlangen. „Kreativität wird durch zwischenmenschliche Interaktionen, informelle Gespräche und die Zusammenarbeit am gleichen Tisch angeregt“, schrieb die Konzernleitung Mitte September in einer E-Mail an ihre Mitarbeiter.
Im Anschluss an diese Entscheidung riefen mehrere Gewerkschaften die Mitarbeiter des französischen Videospielverlags am 15. Oktober zu einem dreitägigen Streik auf, um gegen die ihrer Meinung nach „erzwungene“ Rückkehr zur Präsenzarbeit zu protestieren. Mit der Verallgemeinerung der Telearbeit zum Zeitpunkt der Ausgangssperre „haben viele unserer Kollegen ihr Leben (Familienleben, Wohnen, Elternschaft usw.) aufgebaut oder neu aufgebaut und können einfach nicht zu früheren Bedingungen zurückkehren“, bekräftigte die Gewerkschaft der Videospielarbeiter (STJV) in einer Pressemitteilung. „Die Folge seiner Entscheidung wird der Verlust der Arbeitsplätze unserer Kollegen, die Desorganisation der Produktion und ein drastischer Anstieg der psychosozialen Risiken für die Verbliebenen sein“, warnte er.
Die Gewerkschaften fordern die Aufnahme „echter Verhandlungen“ über Telearbeit sowie eine Gehaltserhöhung, ein Thema, das im Februar bei Ubisoft für große Bewegung gesorgt hat.
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