Die ehemalige Kanzlei von Sitten beherbergt zwei Ausstellungen des Walliser Kunstmuseums – rts.ch

Die ehemalige Kanzlei von Sitten beherbergt zwei Ausstellungen des Walliser Kunstmuseums – rts.ch
Die ehemalige Kanzlei von Sitten beherbergt zwei Ausstellungen des Walliser Kunstmuseums – rts.ch
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Zeitgenössische Kunst kommt mit einer Doppelausstellung im Walliser Kunstmuseum in die ehemalige Kanzlei von Sitten. Das neu renovierte Gebäude zeigt bis März 2025 die Werke von Raphael Stucky, Gewinner des Manor Wallis-Preises, und des Duos Sabina Lang und Daniel Baumann.

Die Künstler Sabina Lang und Daniel Baumann präsentieren Installationen, die mit der Architektur des Ortes, natürlichem Licht und seiner Gefängnisvergangenheit, Raum und Perspektiven spielen. Mit Installationen mit modernen Formen, Materialien und Farben definieren sie in ihrer Ausstellung „Lang/Baumann“ Volumen neu und verändern unsere Raumwahrnehmung.

Wenn die Werke unsere Wahrnehmung des Ortes verändern, fügen sie sich perfekt ein und nutzen die architektonischen Elemente des mehr als zwei Jahrhunderte alten Gebäudes der ehemaligen Kanzlei von Sitten. Wie die Installation „The Beautiful Tube“, eine lange Röhre, die in ein Fenster eingebettet ist. Beim Betreten findet sich der Besucher zusammengefaltet in einem engen Raum wieder, der an die Zellen vergangener Zeiten erinnert. Am Ende dieses Korridors wird der Öffentlichkeit auf einer erhöhten Plattform, einer Art Balkon, der zur Außenwelt hin offen ist, ein neuer Aussichtspunkt geboten.

„Beautiful Tube“ von Sabina Lang und Daniel Baumann [Musées cantonaux du Valais, Sion – Olivier Lovey]

Eine Ausstellung zum Sehen und Hören

Im Keller befindet sich das Werk von Raphael Stucky, Gewinner des Manor Valais 2024-Preises, unter dem Titel „Troposonic“. Seine Keramikskulpturen stellen Koffer dar, die bewegungslos sind und dennoch in der Schwebe lehnen, als würden sie von unsichtbaren Wesen gezogen. Jeder Koffer hat eine bestimmte Form, die für den einen an einen Sarg, für den anderen an ein Instrument oder sogar an Lautsprecher erinnert.

Kleine unbewegliche Objekte, die aber die Kraft haben, uns in der Ausstellung zu orientieren und uns nach ihrem Bestimmungsort zu fragen. Ein Ziel, das die Arbeit in ein politisches Feld eintaucht. Sind es Koffer von Urlaubern, Exilanten oder Migranten? Laurence Schmidlin, Direktorin des Musée d’art du Valais und Kuratorin dieser Ausstellung, erklärt in der Vertigo-Show vom 24. September, dass Raphael Stucky „da in ein eher politisches Feld mit der Frage der Migration passt (…) Aber wenn man nur.“ „Haben Sie einen Koffer oder gar nichts, was nehmen Sie mit?“

Blick in die Raphael-Stucky-Ausstellung. Troposonic in der Alten Kanzlei von Sion [Musées cantonaux du Valais – Olivier Lovey]

„Troposonic“ nutzt die Akustik der Räumlichkeiten zusätzlich aus. Die Arbeit „Cage to Cage“ hinterfragt den menschlichen Überkonsum und zeigt einen Film von Spatzen, die Lebensmittelkisten im Supermarkt stürmen. Der vom Künstler komponierte Soundtrack verstärkt die nervösen und hektischen Geräusche der Vögel.

Diese Doppelausstellung markiert den Abschluss der Renovierung der alten Kanzlei und ist Teil des Museums- und Kulturzentrumsprojekts Collines de Sion, das bis 2030 das Licht der Welt erblicken könnte.

Radiothema: Layla Shlonsky

Adaptionswebsite: Sébastien Foggiato

Raphael Stucky, „Troposonic“; Sabina Lang und Daniel Baumann, „Lang/Baumann“, Musée d’art du Valais in der ehemaligen Kanzlei von Sitten, vom 21. September 2024 bis 30. März 2025.

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