In Lausanne will die Ausstellung „Invisibles“ unseren Blick auf Mikroben verändern – rts.ch

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Das Musée de la main in Lausanne bietet bis zum 4. Januar 2026 eine Ausstellung mit dem Titel „Unsichtbare Das verborgene Leben der Mikroben“. Sie möchte unsere Wahrnehmung dieser Mikroorganismen verändern, die oft mit Krankheiten in Verbindung gebracht werden, in Wirklichkeit aber für alle Lebensformen auf der Erde unerlässlich sind.

„Das Unsichtbare zu zeigen ist nicht immer einfach“, bemerkt Carolina Liebling, stellvertretende Direktorin des UNIL-CHUV-Handmuseums. Genau dieser Herausforderung stellt sich „Invisibles“. Eine Ausstellung, die die grundlegende Rolle von Mikroben für das reibungslose Funktionieren des Planeten hervorhebt.

Wir verändern unsere Wahrnehmung von Mikroben

„In der Erde“, von Capsules Loann Gaillard. Interaktives Erlebnis der Ausstellung „Das verborgene Leben der Mikroben“. [Musée de la main UNIL-CHUV – Capsules Loann Gaillard]

Ziel der Ausstellung ist es, unsere Beziehung zu Mikroben zu verändern, die oft als Feinde wahrgenommen werden. Die Realität sieht ganz anders aus, erinnert sich Jan Van der Meer, Direktor des Schweizerischen Nationalen Forschungszentrums Mikrobiome UNIL: „Ohne Mikroben können wir nicht leben. Und die meisten Mikroben sorgen sogar für eine gute Gesundheit.“ Darüber hinaus sind von den fünfzigtausend bekannten Virusarten nur hundert für den Menschen pathogen.

Obwohl sie eine wichtige Rolle für die menschliche Gesundheit spielen, sind Mikrobiome – diese Gemeinschaften von Mikroorganismen – auch für das Gleichgewicht aller Ökosysteme von entscheidender Bedeutung. Besucher entdecken sie in ihren verschiedenen Lebensräumen, vom Boden bis zum Meer, einschließlich Luft und Pflanzen. Aber auch am und im menschlichen Körper, wie Jan Van der Meer betont: „In unserem Körper und auf unserem Körper tragen wir schätzungsweise ein Gewicht von zwei Kilogramm mikrobieller Masse. Jeder Besucher trägt also zwei Kilogramm Mikroben.“ die auch die Ausstellung besuchen. Ein Besuch, der ihrem Ego sicherlich schmeicheln dürfte.

Kunst zur Unterstützung der Wissenschaft

Die Bilder und wissenschaftlichen Geräte in der Ausstellung interagieren mit Installationen von Künstlern, die unser Verhältnis zu Mikroorganismen hinterfragen. So stellt die EcoLogicStudio-Installation Mikroalgen dar und beherbergt sie und erinnert an die grundlegende Rolle, die bestimmte Mikroben bei der Sauerstoffproduktion und damit der Entstehung des Lebens auf der Erde spielen. „Vor vier Milliarden Jahren gab es keinen Sauerstoff, also wurde der gesamte Sauerstoff während der Evolution von Mikroben produziert“, sagt Jan Van der Meer.

EcoLogicStudio, von Claudia Pasquero & Marco Poletto, bi.O.serie, 2020, zu sehen im Rahmen der Ausstellung „Unsichtbare. Das verborgene Leben der Mikroben“ (2024) [Musée de la main UNIL-CHUV]

Mikrobiome spielen eine entscheidende Rolle bei verschiedenen wesentlichen biologischen Prozessen, beispielsweise bei der Entwicklung, Erhaltung und Reparatur der Umgebungen, die sie beeinflussen und sogar gestalten. Sie können an der Kontrolle der Umweltverschmutzung, der Herstellung biologisch abbaubarer Materialien sowie der Lebensmittelverarbeitung und -konservierung beteiligt sein. Daher ist es unerlässlich, diesen mikroskopisch kleinen Lebensformen, die uns umgeben und bewohnen, besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

TV-Thema: Thibaut Clémence

Adaptionswebsite: Sébastien Foggiato

„Unsichtbar. Das verborgene Leben der Mikroben“, Nationales Mikrobiom-Forschungszentrum und UNIL-CHUV-Handmuseum, Lausanne, vom 27. Juni 2024 bis 4. Januar 2026.

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