Eminem kehrt mit seinem neuen Album „The Death of Slim Shady“ an die Spitze zurück. Während er die „Abbruchkultur“ anprangert, scheint er Slim Shady, seinen provokanten Charakter aus den 90er Jahren, der ihn erfolgreich gemacht hat, endgültig zu begraben.
Eminem, einer der meistverkauften Rapper aller Zeiten, ist noch lange nicht verschwunden. Seine alten Alben werden immer noch milliardenfach auf Streaming-Plattformen abgespielt. Diesen Sommer veröffentlichte er ein neues Album mit dem Titel „The Death of Slim Shady“, das von dem eingängigen Titelsong „Houdini“ geprägt ist. Dieses Lied verwendet ein Sample von „Abracadabra“ der Steve Miller Band, das 1982 veröffentlicht wurde.
Diese musikalische Anspielung erinnert an den Hit von Dua Lipa, was die Art und Weise unterstreicht, wie Eminem gerne mit aktuellen Künstlern interagiert.
„Kultur abbrechen“ im Sucher
Auch in „Houdini“ bleibt Eminem seinem Stil treu: provokativ, gesellschafts- und zeitkritisch. Der Rapper greift insbesondere die „Cancel Culture“ an, diese Tendenz, alles Beunruhigende in der Vergangenheit auszulöschen. Der Sänger war auch selbst ein Opfer, da seine Worte als beleidigend gegenüber Frauen und Homosexuellen galten.
Diese Kritik kommt im Titel seines neuen Albums „The Death of Slim Shady“ voll zum Ausdruck. Slim Shady ist Eminems Alter Ego, eine Ende der 90er Jahre erfundene Figur, erkennbar an seinem wasserstoffblonden Haar und seiner provokanten Haltung. Dieser Charakter sorgte mit Songs wie „My Name Is“ oder „The Real Slim Shady“ für Aufsehen.
Das Ende einer umstrittenen Ära
Slim Shady, dieser frauenfeindliche und homophobe Charakter, brachte Eminem nicht nur Kritik ein, sondern bescherte ihm auch einen überwältigenden Erfolg. Tatsächlich ist es diese Ära, in der seine größten Hits geboren wurden. Doch heute scheint sich der Rapper davon lösen zu wollen, um diesen bösen Doppelgänger, der an seiner Haut klebt, ein für alle Mal zu begraben.
Für viele ist dieser „Tod“ von Slim Shady eine gute Nachricht, in einer Welt, in der frauenfeindliche und homophobe Diskurse keinen Platz mehr haben. Eminems treueste Fans argumentieren jedoch oft, dass seine Worte nicht für bare Münze genommen werden sollten. Sie sahen hinter der Vulgarität von Slim Shady einen Kontrapunkt, eine Möglichkeit für den Rapper, dieselben Verhaltensweisen anzuprangern und positive Werte zu fördern.
Eminems Doppelspiel
Es ist dieser zweite Grad, der laut Eminem von der Mehrheit seiner jungen Zuhörer verstanden worden wäre. Allerdings glaubten seine damaligen Kritiker, dass seine Lieder einen schädlichen Einfluss auf Heranwachsende hätten. Aber für andere, wie diejenigen, die ihn seit seinen Anfängen verfolgten, vermittelten seine Texte oft eine komplexere Botschaft.
Ein markantes Beispiel ist das berühmte Lied „Stan“, sein Duett mit Dido. Dieses Lied erzählt die fiktive Geschichte eines verrückten Fans, Stan, der Briefe an Eminem schickt, in der Hoffnung auf eine Antwort, die nie eintrifft. In seiner Verzweiflung begeht Stan schließlich Selbstmord. Anders als manche vielleicht glauben, verherrlicht dieses Lied den fanatischen Extremismus nicht, sondern prangert ihn vielmehr an. Es lädt uns ein, über die Gefahren von Götzendienst und Fanatismus nachzudenken.
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