Chloé Valmary13. November 2024
Bevor Paul Mescal die Rüstung für den mit Spannung erwarteten „Gladiator 2“ anlegte, berührte er unsere Herzen in „Without Ever Knowing Us“, einem intimen Drama von Andrew Haigh, in dem er an der Seite des kaiserlichen Andrew Scott spielt. Wir warnen Sie: Es werden Tränen fließen.
Paul, Andrew und die Geister
„Without Ever Knowing Us“ erzählt die Geschichte von Adam (Andrew Scott), einem einsamen Schriftsteller, der nach einem mysteriösen Ereignis in der Lage ist, seine Vergangenheit noch einmal Revue passieren zu lassen. Eines Tages trifft er in seinem fast verlassenen Gebäude auf Harry (Paul Mescal), einen Nachbarn, der sein Leben auf den Kopf stellen wird.
Was als schöne Geschichte beginnt, entwickelt sich zu einer emotionalen und spirituellen Reise, die Adam dazu zwingt, sich seinen Erinnerungen, seiner verlorenen Familie und den Geistern eines Lebens zu stellen, von dem er glaubte, es läge hinter ihm.
Mit einem originellen Erzählansatz von Andrew Haigh dekonstruiert der Film gerne Realität und Fantasie mit bewegenden Szenen, in denen Adam in sein altes Haus zurückkehrt und dort seine Eltern vorfindet, als wären sie nie verschwunden.
Diese Szenen bieten eine bittersüße Reflexion über Trauer und die Wichtigkeit, sich mit sich selbst zu versöhnen, bevor man die eigene Zukunft annehmen kann.
Paul Mescal: eine hautnahe Leistung
Mit dieser Rolle in „Without Ever Knowing Us“ beweist Paul Mescal einmal mehr, dass er einer der talentiertesten Schauspieler seiner Generation ist.
Nachdem er in der Serie „Normal People“ und dann im gefeierten Film „Aftersun“, für den er seine erste Oscar-Nominierung erhielt, herausragte, bringt er eine rührende Verletzlichkeit und Intensität mit, die jede Szene von „Without Ever Know Us“ durchdringt.
Harry ist sowohl distanziert als auch aufrichtig, geheimnisvoll und beruhigend und eine faszinierende Figur, und der 28-jährige Schauspieler schafft es, diese Dualität mit entwaffnender Leichtigkeit einzufangen.
Die Szenen zwischen seiner Figur und der von Andrew Scott gespielten sind von absoluter Aufrichtigkeit, getragen von einer Alchemie, die den Figuren fast Momente des Lebens zu stehlen scheint.
Ein Film, der im Gedächtnis bleibt
Unter der einfühlsamen Regie von Andrew Haigh ist „Without Ever Knowing Us“ ein Werk, das beim Betrachter einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Der Regisseur, bekannt für seine früheren Filme wie „45 Years“ und die Serie „Looking“behandelt das Thema Trauer mit einer Zartheit, die jedes Pathos vermeidet, es aber schafft, das Herz zu berühren.
Bevor Paul Mescal in „Gladiator 2“ die Bildschirme zum Leuchten bringt, erinnert uns „Without Ever Knowing Us“ an das Ausmaß seines Talents, komplexe und zutiefst menschliche Charaktere zu verkörpern.
OHNE UNS JEMALS ZU KENNEN ist auf CANAL+ zu sehen.