An diesem Sonntag findet in Basel eine beispiellose Volksabstimmung statt. Die Einwohner des Schweizer Kantons müssen entscheiden, ob sie die Organisation des Eurovision Song Contest 2025 fortsetzen wollen oder nicht. Eine konservative Partei lehnt die Veranstaltung ab, da sie als zu teuer und zu „pro-LGBTQIA+“ gilt.
Während sich die Schweiz auf die Ausrichtung des Eurovision Song Contest im Mai 2025 vorbereitet, steht die Stadt Basel im Mittelpunkt einer unerwarteten Kontroverse. An diesem Sonntag findet ein lokales Referendum statt, um über das Schicksal der Veranstaltung zu entscheiden.
Hinter diesem Referendum steht die Eidgenössische Demokratische Union (UDF), eine konservative Schweizer Partei. Die Partei lehnte es ab, den Wettbewerb in Basel abzuhalten, und sammelte genügend Unterschriften (4.000 der 2.000, die für die Organisation eines Referendums benötigt wurden), um eine Volksbefragung zu beantragen. Die Einwohner des Kantons müssen daher entscheiden, ob die Veranstaltung aufrechterhalten oder abgesagt werden soll.
Die Argumente der UDF
Die UDF führt drei Hauptargumente an, um ihre Ablehnung des Eurovision Song Contest zu rechtfertigen:
- Die Kosten: Die Organisation des Wettbewerbs stellt für die Gastgeberstadt erhebliche Kosten dar, die auf rund 40 Millionen Euro geschätzt werden. Die UDF stellt den tatsächlichen wirtschaftlichen Nutzen für den Tourismussektor in Frage.
- Die Ideologie: Die Konservative Partei kritisiert den Eurovision Song Contest, den sie als „Schaufenster“ für die LGBTQI+-Community betrachtet.
- Der geopolitische Kontext: Die UDF ist besorgt über die zunehmende Politisierung des Wettbewerbs, der Schauplatz von Spannungen im Zusammenhang mit internationalen Konflikten sein kann.
Ein Schachzug der Konkurrenz?
Ein Wechsel in letzter Minute zum Wettbewerb wäre ein beispielloses Ereignis in der Geschichte des Eurovision Song Contest. Lediglich die Ausgabe 2020 wurde aufgrund der Covid-19-Pandemie abgesagt. Allerdings war der Eurovision Song Contest schon immer ein Nährboden für Kontroversen, sei es über die Auswahl der Teilnehmer, die als zu exzentrisch empfundenen Darbietungen oder die Nationalität der Künstler.