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Genf. Grand Théâtre. 19.11.2024. Ballet du Grand Théâtre de Genève: Ihsane (Weltschöpfung). Choreografie: Sidi Larbi Cherkaoui. Drehbuch: Amine Amharech. Kostüme: Amine Bendriouich. Musikalische Komposition: Jasser Haj Youssef. Leuchten: Fabiana Piccioli. Video: Maxime Guislain. Dramaturgie: El Arbi El Harti. Sounddesign: Alexandre Dai Castaing. Choreografische Assistenten: Manuel Renard, Pascal Marty, Patrick Williams Seebacher. Sounddesign: Alexandre Dai Castaing. Ballet du Grand Théâtre de Genève (Yumi Aizawa, Céline Allain, Jared Brown, Adelson Carlos, Anna Cenzuales, Zoé Charpentier, Quintin Cianci, Oscar Comesaña Salgueiro, Riccardo Gomes Macedo, Zoe Hollinshead, Mason Kelly, Julio León Torres, Emilie Meeus, Stefanie Noll, Juan Perez Cardona, Luca Scaduto, Endre Schumicky, Sarah Shigenari, Kim Van der Put, Geoffrey Van Dyck, Nahuel Vega, Madeline Wong.) Cie Eastman (Pau Aran Gimeno, Kazzutomi „Tsuki“ Kozuji, Andrea „Des“ You Othmane, Mohamed Toukabri.
Avec: Mohammed el Arabi-Serghini, Fadia Tomb El-Hage (Gesang); Jasser Haj Youssef (Viole d’amour), Yasamin Shahhosseini (Oud), Gaël Cadoux (Klavier), Gabriele Miracle Bragantini (Schlagzeug).
Trotz mehrerer Kritikpunkte über einen verpassten Termin und unklare Dramaturgie war das Grand Théâtre de Genève für die letzte Genfer Aufführung von fast ausverkauft Ihsane von Sidi Larbi Cherkaoui in der Welterschaffung.
In einer Präambel, die im Vorfeld dieser Show in der Presse weithin verbreitet wurde, hat sich der belgische Choreograf zum Ziel gesetzt, ein Ballett als eine Art innere Reise zu seinen Ursprüngen anzubieten, durch die Suche nach seinem vermissten Vater. Edle Sache, edler Ansatz. Es muss noch künstlerisch auf den anderen projiziert werden. Das ist der eigentliche Grund für Kunst im edlen Sinne. Stattdessen verstrickt sich Sidi Larbi Cherkaoui in ein Labyrinth wirrer intellektueller Diskurse voller tausend Dinge, die keinen Raum für reine und einfache Emotionen lassen.
In diesem ständig wirbelnden Ballett ist es schwierig, die Intention des Choreografen zu erfassen, da sich die Dramaturgie in einer Mischung aus Gesten und Worten verliert sind wirr miteinander verflochten die künstlerische Absicht brechen. Wenn also ein paar Tänzer sich einem Moment körperlicher Schönheit hingeben wollen und der Zuschauer am Rande der Emotionen ist, wird die Cherkaoui-Bühne plötzlich von der Tänzertruppe überrannt, die kaum die Bühne verlassen hatte die beiden Protagonisten einzuhüllen und so das Versprechen der Wirkung zunichte zu machen.
Indem wir Philippe Meyer, den hervorragenden Morgenkolumnisten von France Inter von 1989 bis 2000, parodieren, könnten wir dieses Ballett so einleiten, wie er es im Radio tat, indem wir sagten: „Glückliche Bewohner Marokkos und anderer arabischsprachiger Länder, Sie sind nicht ohne Wissen.“ die Gewohnheiten und Bräuche unserer Länder.“ Tatsächlich bietet uns Sidi Larbi Cherkaoui wie in einem Dokumentarfilm, wenn sich der Vorhang hebt, Bilder einer Koranschule, in der ein Iman Verse aus dem Koran an die Wände schreibt, die wir uns vorstellen. Er klärt die Aussprache einiger arabischer Wörter, indem er sie von seinen Schülern wiederholen lässt. Aus einem plötzlichen Drang heraus wendet er sich dann an das Publikum und bittet es, dieselben Worte zu wiederholen. Und es funktioniert! Der ganze Raum reagiert als Einheit. Aber was sagt er uns? Was wiederholen die Schüler? Was bringen wir die Öffentlichkeit dazu, etwas zu sagen? Geheimnis!
Daher sind die Tänze in seiner gesamten Show von der arabischen Sprache geprägt. Der Gesang, die Poesie, die Musik sind auf jeden Fall fesselnd. Besonders wenn Fadia Toma El-Hage uns mit der Wärme ihrer dunklen Stimme überschüttet. Wir würden gerne den Inhalt dieser Gesänge, dieser Gedichte erfahren, sofern dies Aufschluss über die Botschaft des Choreografen geben könnte. Aber leider werden sie auf Arabisch ohne Übertitelung gesprochen, um unsere Neugier zu befriedigen. Nur Zitate des islamischen Theologen Timothy Winter und des Philosophen und Redners Jason Silva, die auf Englisch über Lautsprecher übertragen werden, genießen die Ehre französischer Übertitel. Es ist uns egal, da ihre Reden so hermetisch sind, dass wir den Grund für ihre Verbreitung nicht verstehen.
Mittlerweile folgen die Tänze in einer Fülle von Auf- und Abgängen der Tänzer aufeinander, ohne dass es jemals einem Solo oder einem Pas de deux gelingt, die emotionale Aufmerksamkeit des Zuschauers zu fesseln. Ein Bilderwirrwarr ohne erzählerische Kontinuität. Was bewirkt das? Straßentänzer in diesem Universum? Welche Bedeutung hat dieser aufgeregte Tänzer, der mit den Armen wedelt, als würde er von einem unwahrscheinlichen St.-Veits-Tanz bewegt? Was können wir an diesem Umherwandern anderer Tänzer verstehen, die mit den Teppichen bedeckt sind, in denen sie sich ein paar Augenblicke zuvor zusammengerollt hatten? Wenn aus einigen Gemälden eine gewisse Schönheit hervorgeht, wird diese schnell durch die Rückkehr der wirbelnden Truppe unterbrochen. Wir denken an diesen Moment, wenn eine Gruppe von Tänzern kniend Getreide von Hand zu Hand austauscht. Bild von wunderschöner menschlicher Tiefe, fast sofort unterbrochen durch das Auftauchen von Figuren, die mit Kerzen in den Händen im Schatten gestikulieren.
Indem er so viel sagen will, verliert sich Sidi Larbi Cherkaoui und seine Absichten mit ihm. Schade, denn das gedämpfte Licht und die goldenen Farben der Atmosphäre sind hübsch. Die Tänzer sind bewundernswert anmutig, vollkommen engagiert und willig. Und die Musiker, inspiriert.
Auch wenn die Mehrheit des Publikums dieser Aufführung stehende Ovationen gegeben hat – wer würde es heute wagen, so laute Missbilligung auszudrücken wie vor nicht allzu langer Zeit Olivier Pys Inszenierungen am Grand Théâtre de Genève? -, diese achtzig Minuten Tanz hinterlassen einen Vorgeschmack auf unerledigte Geschäfte. Wer Geschichtenerzähler sein will, ist kein Geschichtenerzähler!
Bildnachweis: © GTG/Gregory Batardon
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Genf. Grand Théâtre. 19.11.2024. Ballet du Grand Théâtre de Genève: Ihsane (Weltschöpfung). Choreografie: Sidi Larbi Cherkaoui. Drehbuch: Amine Amharech. Kostüme: Amine Bendriouich. Musikalische Komposition: Jasser Haj Youssef. Leuchten: Fabiana Piccioli. Video: Maxime Guislain. Dramaturgie: El Arbi El Harti. Sounddesign: Alexandre Dai Castaing. Choreografische Assistenten: Manuel Renard, Pascal Marty, Patrick Williams Seebacher. Sounddesign: Alexandre Dai Castaing. Ballet du Grand Théâtre de Genève (Yumi Aizawa, Céline Allain, Jared Brown, Adelson Carlos, Anna Cenzuales, Zoé Charpentier, Quintin Cianci, Oscar Comesaña Salgueiro, Riccardo Gomes Macedo, Zoe Hollinshead, Mason Kelly, Julio León Torres, Emilie Meeus, Stefanie Noll, Juan Perez Cardona, Luca Scaduto, Endre Schumicky, Sarah Shigenari, Kim Van der Put, Geoffrey Van Dyck, Nahuel Vega, Madeline Wong.) Cie Eastman (Pau Aran Gimeno, Kazzutomi „Tsuki“ Kozuji, Andrea „Des“ You Othmane, Mohamed Toukabri.
Avec: Mohammed el Arabi-Serghini, Fadia Tomb El-Hage (Gesang); Jasser Haj Youssef (Viole d’amour), Yasamin Shahhosseini (Oud), Gaël Cadoux (Klavier), Gabriele Miracle Bragantini (Schlagzeug).
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