Eine neue Untersuchung des Wall Street Journal bringt Licht auf das bisher verborgene Ausmaß der Beziehungen zwischen Schweizer Banken und dem Nazi-Regime. Hatte eine in den 1990er Jahren durchgeführte Untersuchung bereits zu einer Entschädigungsvereinbarung über 1,25 Milliarden Dollar für jüdische Opfer der Shoah geführt, deuten neuere Erkenntnisse auf eine weitaus tiefere Verwicklung hin.
Unabhängige Forscher untersuchten mit Unterstützung des US-Senats eine beträchtliche Menge an Dokumenten der Credit Suisse. Ihre Ergebnisse zeigen, dass die Zahl der Nazi-Konten bei Banken weitaus höher war als frühere Schätzungen. Die Einrichtungen ignorierten nicht nur die Geldwäsche von gestohlenem Eigentum jüdischer Gemeinden, sondern versuchten auch, ihre Rolle in der Nazi-Kriegsmaschinerie herunterzuspielen.
Neil Barofsky, der leitende Ermittler, der vorübergehend entlassen und nach Intervention der Muttergesellschaft der Credit Suisse wieder eingestellt wurde, sagt, die Untersuchung habe „Dutzende Personen und juristische Personen identifiziert, die mit Nazi-Gräueltaten in Verbindung stehen und deren Beziehungen zur Credit Suisse Schweiz bisher unbekannt oder teilweise dokumentiert waren.“
-Diese Vertuschung, die im besten Fall als Fahrlässigkeit und im schlimmsten Fall als aktive Mittäterschaft bei der Verschleierung der Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs charakterisiert wird, wirft neue Fragen zur historischen Verantwortung der Schweizer Finanzinstitute auf.
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