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Post #MeToo „Figaros Hochzeit“ in Biel und Solothurn zu entdecken – rts.ch

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Zum Saisonauftakt hat das Theaterorchester Biel Solothurn (TOBS!) „Die Hochzeit des Figaro“ ausgewählt, eine von Mozarts beliebtesten Opern. Unter der Regie von Deborah Epstein untersucht diese Produktion, die bis zum 9. November zu sehen ist, Macht- und Geschlechterverhältnisse auf moderne Weise.

„Die Hochzeit des Figaro“ von Mozart, eine Oper in vier Akten aus dem Jahr 1786, ist von „Der verrückte Tag oder die Hochzeit des Figaro“ von Beaumarchais inspiriert. Dieses 1778 geschriebene Stück beschäftigt sich mit Humor mit den Themen Liebe und Eifersucht, prangert aber vor allem die ungleiche französische Gesellschaft des Ancien Régime einige Jahre vor der Französischen Revolution an.

In Mozarts Oper ist die Handlung wie folgt: Figaro und Susanne sind zwei Dienerinnen, die kurz vor der Hochzeit stehen. Graf Almaviva, der sie anstellt, will die junge Frau verführen und wird alles tun, um ihre Hochzeit abzusagen. Doch dabei ist nicht mit Chérubin zu rechnen, einem jungen Pagen, der ebenfalls dem Grafen dient und dessen Pläne weiterhin durchkreuzt.

Benjamin Molonfalean, Julia Deit-Ferrand und Claudia Mackay in „Die Hochzeit des Figaro“ bei TOBS. [TOBS – Joel Schweize]

Eine zeitgenössische Version

„Die Hochzeit des Figaro“ eröffnet die Opernsaison 2024-2025 des Theaterorchesters Biel Solothurn (TOBS!). Regie: Deborah Epstein, Bühnenbild und Kostüme: Florian Barth, die Hauptrollen spielen Benjamin Molonfalean (Figaro), Simon Schnorr (Graf Almaviva), Rebekka Maeder (die Gräfin), Marlene Chevalley Knoepfler (Susanna) und Julia Deit-Ferrand (Cherubino). Ein Gesangsset, begleitet vom Sinfonieorchester und dem TOBS-Chor Biel Solothurn! unter der Leitung von Sébastien Rouland platziert.

Diese neue Produktion soll modern sein und gleichzeitig dem Geist des Werks treu bleiben. Wenn also heute der erste Akt beginnt, entwickelt sich die Inszenierung allmählich zu etwas Klassischerem.

>> Hören Sie sich das Thema „Die Hochzeit des Figaro“ bei TOBS an! :

Die Hochzeit des Figaro au TOBS! / L’Echo des Pavanes / 11 Min. / 21. September 2024

Ein Beitrag #MeToo, der noch einmal gelesen wird

Deborah Epsein wollte auch die Botschaft aktualisieren, die aus diesem klassischen Werk hervorgeht. „Der Graf ist eine manipulative und verführerische Figur, die sexistische und sexuelle Gewalt begeht. Heute haben wir eine völlig andere Perspektive [sur ce type de comportements]“, gibt die Solistin Julia Deit-Ferrand an, die am 21. September in der Show L’écho des pavanes die Rolle des Chérubin spielt.

Chérubin seinerseits ist ein Graf Almaviva im Werden. „Unter seinem Auftreten als freundlicher junger Teenager, der alle Frauen liebt, verbirgt sich etwas sehr Gefährliches“, fährt der Solist fort. „Er ist noch sehr jung, aber er macht schon extrem heftige Kommentare.“

In dieser Inszenierung werden die Charaktere des Grafen und des Chérubin als Spiegel behandelt, ein Element der Inszenierung, das unter anderem neue Perspektiven eröffnet und eine moderne Neuinterpretation der zur Debatte stehenden Fragen von Macht und Geschlecht bietet. Herzstück dieser Oper.

Radiothema: Sarah Neu

Adaptionsweb: aq

„Die Hochzeit des Figaro“, Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Regie: Deborah Epsein. Mit Benjamin Molonfalean (Figaro), Simon Schnorr (Graf Almaviva), Rebekka Maeder (die Gräfin), Marlene Chevalley-Knoepfler (Susanna) und Julia Deit-Ferrand (Cherubino), dem Solothurner Sinfonieorchester Biel und dem Chor TOBS! Abwechselnd zu sehen im Stadttheater Biel und im Stadttheater Solothurn bis 9. November 2024, danach an einigen anderen Orten bis 20. Dezember 2024.

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