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Ein erster, im Jura verankerter Roman für die Imerianerin Lucie Gerber

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Hügel, die eine Barriere zum Rest der Welt bilden, ein Bauernhof, der sich zu Feldern öffnet, so weit das Auge reicht, der Akzent der Einheimischen, „die Worte zu kneten, als würde ein Kind Modelliermasse quälen“ … Wir erkennen das deutlich Regionen dort aus der Feder von Lucie Gerber. Die Autorin aus Saint-Imier hat vor einiger Zeit ihren ersten Roman „Dancing with the Poppies“ veröffentlicht. Und dieser spielt in seiner Heimatregion. „Es ist stärker als ich, es bewohnt mich“, lacht sie und gibt zu, dass sie nicht in der Lage war, über einen anderen Ort zu schreiben.
Als Beraterin in Lausanne bleibt die 34-jährige Schriftstellerin ihrem Heimatdorf, wohin sie regelmäßig zurückkehrt, sehr verbunden. Dort keimte in ihm schon in jungen Jahren der Traum, einen Roman zu schreiben. Nachdem sie 2021 einen Kurzgeschichtenwettbewerb gewonnen hatte, begann sie mit dem Schreiben von Dancing with the Poppies, ein Prozess, der zwei Jahre dauerte.
Eine kraftvolle Geschichte
Abgesehen von sehr glaubwürdigen Beschreibungen der Jura-Umgebung behandelt der Roman wichtige Themen des Lebens junger Erwachsener aus der Sicht von Jo, der Protagonistin: die Herausforderung, berufliche Ambitionen und familiäre Loyalität, menschliche Beziehungen, Freiheit sowie die bäuerliche Lage in Einklang zu bringen. Die Themen entfalten sich im Verlauf der Geschichte, sodass sich das, was auf den ersten Seiten ein wenig wie ein Bahnhofsroman aussieht, als weitaus ausgereifter erweist, als man vielleicht vermutet hätte. Die Geschichte ist lebendig und ohne Schnörkel. Kokettiert es in seinen Dialogen und den Charakterzügen bestimmter Figuren auch mal mit Klischees, ist der Erzählstrang doch kontrolliert und weiß in entscheidenden Momenten für Überraschungen zu sorgen. „Mein Hauptziel ist es, beim Leser Emotionen zu wecken“, sagt Lucie Gerber. Eine gelungene Herausforderung.
Die Wahl des Selbstverlags
Der Roman ist in mehreren Buchhandlungen im Jura und Berner Jura sowie online erhältlich, wurde mehr als 400 Mal verkauft und die Resonanz war durchweg positiv. Durch die Entscheidung für den Selbstverlag genießt auch Lucie Gerber große Freiheiten bei der Ausübung ihrer Kunst, muss aber die mit der Veröffentlichung verbundenen Kosten allein tragen. Dies ist nur eine der vielen Herausforderungen für angehende Schriftsteller, die selten in der Lage sind, von ihrer Leidenschaft zu leben. Die Autorin will sich von diesen Schwierigkeiten jedoch nicht abhalten lassen und denkt bereits über ihre nächsten Geschichten nach.

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