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Teltach, marokkanischer Grunge im Wiederaufleben mit „Repeteteve“

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In der marokkanischen Musiklandschaft nimmt Rock selten einen zentralen Platz ein, schon gar nicht im Grunge-Stil. Teltach, ein junges Trio mit großem Potenzial, scheint jedoch entschlossen zu sein, diesen rohen, energischen und kompromisslosen Geist wiederzubeleben, indem es ihn mit zeitgenössischen Anliegen bereichert. Mit der Veröffentlichung ihrer zweiten Single „Repeteteve“ markieren die Mitglieder von Teltach einen Wendepunkt: Sie begnügen sich nicht damit, Klänge aus einer vergangenen Ära zu leihen, sondern interpretieren Grunge in einer zutiefst aktuellen Perspektive neu, in der existenzielle Ängste und soziale Spannungen zusammenlaufen roher, kräftiger Sound.

Beim Hören von „Repeteteve“ fällt uns zunächst das Klangambiente auf, das gekonnt Elemente aus tiefem Bass, minimalistischer, aber durchschlagender Percussion und ebenso düsteren wie eingängigen Gitarrenriffs mischt. Diese Klangarchitektur erinnert an den Rock der 90er Jahre, jedoch mit einer deutlich marokkanischen Handschrift, bereichert durch den Wunsch, lokale musikalische Konventionen zu brechen. Durch seine fortschreitende Entwicklung verlässt das Stück die Linearität: Die Rhythmen verändern sich, überraschen und scheinen sich entsprechend einer Spannung zu entwickeln, die unaufhaltsam ansteigt und an Soundgardens gewagte Experimente in „Badmotorfinger“ erinnert. Saad Assaems Stimme, intensiv und rau, vermittelt eine fast greifbare Wut, ein wahrer Spiegel sozialer und persönlicher Frustrationen.

Diese Frustration setzt sich in den Texten von „Repeteteve“ fort, die den Platz der Jugend in einer Welt in Frage stellen, in der die Zukunft manchmal unerreichbar scheint. Dieser Text weist ohne Zugeständnisse auf eine Gesellschaft hin, in der Hoffnungen und Wünsche einer starren Realität gegenüberstehen. Dieses rebellische Lied hat eine tiefe Resonanz, nicht nur als Anklage, sondern auch als Schlachtruf, als Möglichkeit für die Gruppe, ihrer Generation einen Spiegel vorzuhalten. Die zweite Hälfte des Liedes zeichnet sich durch einen intensiven musikalischen Bruch aus: ein wütendes Punk-Instrumentalstück, das im Kontrast zur anfänglichen Ernsthaftigkeit steht und einen Hauch kathartischer Befreiung bietet. Diese wortlose Passage weicht reiner Intensität und zeugt von dem künstlerischen Wunsch, rohe Emotionen über die strukturierte Botschaft zu stellen.

Mit diesem Titel positioniert sich Teltach nicht nur als Hommage an den Grunge, sondern auch als kreative Kraft, die dem marokkanischen Rock Bedeutung verleiht. Indem sie komplexe gesellschaftliche Themen in ihre integrieren, definieren sie die Grenzen eines Genres neu, das anderswo fast in Vergessenheit geraten ist.

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