Fast die Hälfte der Schweizer Bevölkerung weist „deutliche bis ausgeprägte“ Anzeichen einer Smartphone-Sucht auf, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage von Comparis hervorgeht. Nur 23 % der Umfrageteilnehmer haben keinerlei Probleme damit, auf ihr Mobiltelefon zu verzichten.
Das häufige Überprüfen des Bildschirms, um sicherzustellen, dass Sie keine Nachrichten verpasst haben, das Gefühl, gestresst zu sein, wenn Ihr Smartphone nicht in Reichweite ist oder der Akku fast leer ist, oder das Gefühl der Isolation, wenn Ihnen das Gerät entzogen ist: Diese Antworten auf die Umfrage sind besonders unter Jugendlichen und in der Westschweiz weit verbreitet. Geschlecht, Bildungsstand oder Einkommen haben jedoch keinen signifikanten Einfluss auf die Smartphone-Abhängigkeit.
Unter Smartphone-Sucht oder Nomophobie (vom englischen No-Mobile-Phone-Phobia) versteht man krankhafte Symptome und Angstgefühle bzw. Verhaltensänderungen, wenn das Smartphone nicht verfügbar ist.
Laut der Comparis-Umfrage weisen mehr als 40 % der Befragten deutliche bis ausgeprägte Anzeichen von Nomophobie auf. Auf einer Skala von 0 bis 50 erreichten sie mindestens 30 Punkte. Von der übermäßigen Nutzung von Smartphones sind anteilsmäßig vor allem junge Menschen im Alter von 16 bis 35 Jahren betroffen.
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Unterschied zwischen Stadt und Land
Es gibt ein Stadt-Land-Gefälle. Von der Bevölkerung in ländlichen Gebieten geben 28 % an, dass sie problemlos auf ihr Handy verzichten können, während es bei den Umfrageteilnehmern in Städten nur 19 % sind. Hingegen sind 43 % der Stadtbewohner deutlich bis stark von Nomophobie betroffen, in der Landbevölkerung sind es dagegen nur 34 %.
Auch zwischen den Sprachregionen treten Unterschiede auf. Smartphone-Sucht ist in der Romandie deutlich weiter verbreitet als in der Deutschschweiz. In der Westschweiz zeigen 47 % zumindest offensichtliche Anzeichen von Nomophobie. In der Deutschschweiz sind es nur 37 %.
Die Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag von comparis.ch im Oktober 2024 unter 1050 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt.
ats/jtr
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