Französische Bistros und Cafés werden darum bitten, in das immaterielle Erbe der Menschheit aufgenommen zu werden
Ein von Bistrobesitzern geführter Verein werde die Aufnahme französischer Bistros und Cafés in das immaterielle Erbe der Menschheit fordern, beschloss er am Freitag im Rahmen einer Generalversammlung.
„Wir werden die ganze Welt daran erinnern, dass Frankreich die Wiege einer bestimmten Art des Zusammenlebens ist“, erklärte Alain Fontaine, Bistrobesitzer und Präsident dieses Vereins, der sich bereits im Juni dafür eingesetzt hat, dass Bistros und Cafés in die Liste des französischen Kulturerbes aufgenommen werden immateriell.
Ihr nächstes Ziel ist die UNESCO, die das immaterielle Erbe der Menschheit verwaltet. Der Verband gibt sich vier Jahre Zeit, damit die internationale Institution analog zum Baguette im Jahr 2022 „soziale und kulturelle Praktiken in Bistros und Cafés in Frankreich“ einbezieht.
„Wir werden der Welt diese sehr französische Art zeigen, alle Themen im Bistro, ob spielerisch oder sehr ernst, mit Ruhe anzugehen“, fuhr Alain Fontaine fort. „Auch wenn es manchmal scheiße ist“, räumte er ein.
Von dieser Anerkennung erhoffen sich Bistrobesitzer gleich zwei Vorteile.
Erstens eine neue Touristenattraktion, „die bekannt macht, dass es neben Notre-Dame in Paris oder der Bonne-Mère in Marseille auch Bistros und Cafés gibt“, wünscht sich Alain Fontaine. Er hofft, Touristen anzulocken, ohne die Orte in Touristenfallen zu verwandeln.
Vor allem aber sei „der Beruf des Bistrobesitzers in Gefahr“. Die Zahl der Bistros sei seit 1945, dem Ende des Zweiten Weltkriegs, um das Zehnfache gestiegen, erinnert sich Alain Fontaine.
„Die Kunst des Bistros und des Cafés muss erhalten bleiben, sie verschwindet, auch wenn sie zur Attraktivität und Sozialisierung des Landes beiträgt.“
Der Verein hofft, bis Juni eine erste Akte für das Kulturministerium erstellen zu können, das wiederum die Kandidaten seiner Wahl der UNESCO vorlegen wird.
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