Ein brasilianischer Richter hat nach einer Plagiatsbeschwerde eines Samba-Komponisten ein weltweites Verbot der Reproduktion des Liedes „Million Years Ago“ des britischen Popstars Adele angeordnet.
Die Gerichtsentscheidung, zu der AFP am Montag Zugang hatte, verbietet den brasilianischen Tochtergesellschaften von Sony Music und Universal Music, den Plattenlabels der Sängerin, „diesen Titel „auf weltweiter Ebene zu nutzen, zu reproduzieren, zu bearbeiten, zu vertreiben oder zu vermarkten“ und „ in jedem Medium“ unter Androhung einer Geldstrafe von rund 7.200 Franken.
Der Komponist Toninho Geraes reichte eine Plagiatsbeschwerde ein und glaubte, dass „Million Years Ago“ (2015) die Melodie des Titels „Mulheres“ kopiert habe, ein Erfolg, den das heilige Samba-Monster Martinho da Vila in einem zwanzig Jahre zuvor veröffentlichten Album aufgeführt hatte , im Jahr 1995.
„Dies ist ein Wendepunkt für die brasilianische Musik, die aufgrund des Reichtums ihrer Melodien, ihrer Harmonie und ihrer Rhythmen oft kopiert wird, um internationale Hits zu komponieren“, sagte Anwalt Fredimio, Anwalt des brasilianischen Komponisten, am Montag.
Ihm zufolge soll diese rechtliche Entscheidung weitere Plagiatsversuche „parasitärer Profiteure“ „abschrecken“. Die brasilianischen Tochtergesellschaften von Sony Music und Universal Music können Berufung einlegen.
Von AFP kontaktiert, teilte Sony Music mit, dass es zu diesem Thema „derzeit keine Pressemitteilung“ gebe. Universal Music reagierte nicht sofort.
In der Plagiatsklage, die derzeit von einem Gericht in Rio de Janeiro geprüft wird, fordert die Verteidigung von Toninho Geraes unter anderem Schadensersatz in Höhe von 145.184 Franken.
Eine weitere Kontroverse um das Lied „Million Years Ago“ war in der Türkei bereits ausgebrochen, als Internetnutzer Ähnlichkeiten mit der Titelmelodie „Acilara tutunmak“ des im Jahr 2000 verstorbenen kurdischen Sängers Ahmet Kaya festgestellt hatten.
Brasilien ist Unterzeichner der Berner Übereinkunft von 1886 über den internationalen Schutz der Rechte der Urheber an ihren Werken.
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