Irland hat im dritten Jahr in Folge einen Haushaltsüberschuss von über 8 Milliarden Euro erwirtschaftet, fast 2 Prozent des BIP. Damit hebt sich das Land von anderen Euro-Ländern ab, die mit Haushaltsdefiziten zu kämpfen haben. Spitzenreiter ist Frankreich mit einem Defizit von mittlerweile schätzungsweise über 5 Prozent des BIP, das deutlich über den von den Institutionen festgelegten 3 Prozent liegt.
Amazon, Apple, Microsoft und Pfizer haben festgestellt, in Irland ein einladendes Land mit günstigen Steuersätzen und haben dort ihre europäischen Firmenzentralen angesiedelt. So flossen dem Land im vergangenen Jahr 24 Milliarden durch die Körperschaftssteuer ein.
Ein finanzieller Glücksfall, der von den Auf- und Abschwungzyklen großer Unternehmen abhängt. Um diese außergewöhnlichen Einnahmen zu sichern, haben die Behörden erklärt, dass sie bis 2030 einen neuen Staatsfonds schaffen wollen.
Doch diese gute finanzielle Gesundheit – gepaart mit nahezu Vollbeschäftigung – wird nicht von der gesamten Bevölkerung als solche empfunden. Irland hat mit einem wachsenden Wohnungsdefizit zu kämpfen, 250.000 Mietwohnungen fehlen. Eine Spannung auf dem Markt hat die Mietpreise in die Höhe getrieben und die Haushaltsbudgets erheblich unter Druck gesetzt.
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