Laut einem Bericht des wichtigsten italienischen Umweltverbandes kam es im Jahr 2024 auf der Halbinsel fast zu einem extremen Klimaereignis pro Tag.
Veröffentlicht am 01.05.2025 08:06
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Italien ist gut aufgestellt, um die Auswirkungen des Klimawandels zu messen: 351 Extremereignisse (Überschwemmungen, starke Regenfälle, Hagelstürme, Episoden anhaltender Dürre) im Jahr 2024, so die Zählung des Umweltverbandes Legambiente. Über die Zahl hinaus zählt die langfristige Entwicklung. Zwar ist die Zahl im Vergleich zum Jahr 2023, das durch die Monsterüberschwemmungen in der Emilia Romagna gekennzeichnet war, leicht zurückgegangen, doch in zehn Jahren hat sich die Zahl dieser Ereignisse nach Angaben des Verbandes fast versechsfacht.
Am stärksten zunehmen sind Dürre- und Überschwemmungsepisoden. Und was der Bericht beschreibt, ist ein zweigeteiltes Land. Im Norden zeitweise zu viel Wasser, im Süden ein grausamer Mangel, insbesondere auf Sizilien, das ein schreckliches Dürrejahr erlebte. Etwas weniger extreme Wetterereignisse im Zentrum, abgesehen von Rom.
Der Sommer 2024 war nach den Jahren 2023 und 2022 der drittwärmste, der jemals in Italien gemessen wurde, fast zwei Grad wärmer als der Durchschnitt seit Anfang der 90er Jahre. Hitze auch in den Bergen: Um den „thermischen Nullpunkt“ (die Höhe, die man erklimmen muss, damit die Temperatur auf den Nullpunkt sinkt) zu erreichen, musste dieses Jahr am heißesten Tag im Piemont auf über 5.200 Meter geklettert werden.
Das Land sei Opfer eines „Punching-Ball-Effekts“, erklärt ein Klimatologe. Früher zirkulierte die Luft von West nach Ost, heute handelt es sich um eine Süd-Nord-Achse. Aus dem Süden kommen sehr heiße afrikanische Hochdruckgebiete, die Dürre bringen, und wenn sie herunterkommen, kommen sie mit kalten Luftströmungen in Kontakt. Dieser Kontrast führt zu sintflutartigen Regenfällen.
Zu den ergriffenen Anpassungsmaßnahmen gehörte ein neues Versicherungsgesetz. Denn das alles hat natürlich seinen Preis. Die Überschwemmungen in der Emilia Romagna im Jahr 2023 werden auf acht bis zehn Milliarden Euro geschätzt. Schätzungen zufolge sind nur 5 % der Unternehmen gegen diese Art von Risiken abgesichert. Ab diesem Jahr 2025 wird dies verpflichtend sein.
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