Dieselgate: Deutsches Gericht macht Weg für Schadensersatz frei – 28. März 2024 um 13:46 Uhr

Dieselgate: Deutsches Gericht macht Weg für Schadensersatz frei – 28. März 2024 um 13:46 Uhr
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Frankfurt (awp/afp) – Kunden des Herstellers Mercedes-Benz, die in der manipulierten Dieselaffäre Schadensersatz fordern, haben ihren Fall teilweise gewonnen, so das Urteil eines deutschen Gerichts, das am Donnerstag in einem der zahlreichen rechtlichen Aspekte des Dieselgates gefällt wurde.

Der Stuttgarter Automobilhersteller habe „unerlaubte Abschalteinrichtungen“ eingebaut, die die Reinigung von Dieselabgasen bei bestimmten Autos einschränkten, urteilte das Gericht in Stuttgart (West).

Diese Entscheidung eröffnet den Weg für individuelle Schadensersatzansprüche von Kunden, die einen Schaden geltend machen.

Der Mercedes-Konzern deutete jedoch an, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen.

Der im Jahr 2021 vom Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) eingereichten Sammelklage haben sich rund 2.800 Kunden angeschlossen.

Das Gericht wies bestimmte Teile der Beschwerde zurück, die sich insbesondere auf die Frage, ob die Täuschung vorsätzlich war oder nicht, sowie auf die Art der betroffenen Modelle bezog.

Durch dieses Urteil seien nun „wichtige Meilensteine ​​für Schadensersatzansprüche gesetzt“, reagierte der VZBV in einer Pressemitteilung.

Als Reaktion auf die Entscheidung bekräftigte Mercedes am Donnerstag seinen Standpunkt, dass „die Auslegung der äußerst komplexen Vorschriften (zu den betreffenden Geräten) zum damaligen Zeitpunkt zumindest vertretbar war und jedenfalls nicht in der Absicht vorgenommen wurde.“ rechtswidrig handeln.

Der Verbraucherverband schätzte im Jahr 2021 die Zahl der von CO2-Manipulationen betroffenen Mercedes-Fahrzeuge auf „bis zu 50.000“, also einen weitaus geringeren Umfang als in dem von ihm eingeleiteten Verfahren gegen den von der Dieselgate-Regelung betroffenen Haupthersteller Volkswagen.

In dieser bisherigen Sammelklage, der ersten ihrer Art in Deutschland, erwirkte die Verbraucherschutzorganisation einen Großprozess, der im Jahr 2020 mit einer gütlichen Einigung zwischen Volkswagen und den Klägern endete.

Nach Angaben des VZBV erhielten knapp 250.000 Kunden des Herstellers eine Entschädigung in Höhe von insgesamt rund 750.000 Euro.

Volkswagen gab im September 2015 zu, weltweit bis zu 11 Millionen Automotoren mit Software ausgestattet zu haben, mit der sich Abgaswerte manipulieren lassen, was den „Dieselgate“-Skandal auslöste.

Diese weitreichende Angelegenheit hat in zahlreichen Ländern zu zahlreichen zivil- und strafrechtlichen Klagen gegen mehrere Hersteller geführt.

afp/ck

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