China stellt neue Maßnahmen zur Wiederbelebung seiner Wirtschaft vor – rts.ch

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Am Dienstag kündigte die chinesische Zentralbank beispiellose Maßnahmen zur Stützung des Konsums und des Immobilienmarkts seit dem Ende der Covid-Pandemie an, in der Hoffnung, die schwächelnde Konjunktur in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt wieder anzukurbeln.

Mehr als anderthalb Jahre nach der Aufhebung der Gesundheitsbeschränkungen, die die chinesische Wirtschaft belasteten, war die ersehnte Erholung nach Covid nur von kurzer Dauer und weniger robust als erwartet. Der asiatische Riese leidet weiterhin vor allem unter der Immobilienkrise, der hohen Jugendarbeitslosigkeit und dem schleppenden privaten Konsum, während auch die Gefahr einer Deflation besteht.

Die chinesischen Behörden streben für 2024 ein BIP-Wachstum von rund 5% an, ein Ziel, das viele Ökonomen angesichts der aktuellen Schwierigkeiten für zu optimistisch halten. Peking werde den Mindestreservesatz für Banken sowie die Leitzinsen senken, kündigte Zentralbankchef Pan Gongsheng auf einer Pressekonferenz in Peking an.

„Die erforderliche Reservequote wird sehr bald um 0,5 Prozentpunkte gesenkt, um den Finanzmärkten langfristige Liquidität in Höhe von rund 1.000 Milliarden Yuan (128 Milliarden Euro) zur Verfügung zu stellen“, sagte Pan Gongsheng.

Sinkende Immobilienpreise

China werde zudem „die Zinsen für bestehende Hypotheken auf Immobilien senken“, kündigte er an. Von dieser Maßnahme sollten „50 Millionen Haushalte und 150 Millionen Menschen profitieren“.

Der Rückgang der Immobilienzinsen sollte daher laut Pan Gongsheng „dazu beitragen, Konsum und Investitionen anzukurbeln“. Die chinesischen Aktienmärkte reagierten positiv auf diese Maßnahmen: Zum Handelsschluss stiegen die Kurse in Hongkong um 4,13 %, in Shanghai um 4,15 % und in Shenzhen um 3,95 %.

Doch Ökonomen sind vorsichtiger optimistisch. „Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber wahrscheinlich nicht genug“, sagt Analyst Julian Evans-Pritchard von Capital Economics. „Die heute angekündigten Maßnahmen sind weit entfernt von dem Mega-Konjunkturprogramm“, das viele Experten befürworten, sagt Analyst Raymond Yeung von der ANZ Bank.

Chinesische Ökonomen werden zur Diskretion aufgefordert

Chinesische Ökonomen bleiben jedoch diskreter. Lange Zeit war die Ökonomie einer der wenigen Bereiche, in denen sich Experten ohne Probleme aufhielten. Doch in den letzten Monaten wurden Ökonomen und Analysten aufgefordert, nicht den Unheil verkündenden Ton anzugeben und optimistisch zu bleiben. Sie müssen nun eine Genehmigung einholen, um Kontakt mit Journalisten aufzunehmen.

Gleichzeitig ist die Zahl der vom chinesischen Statistikamt veröffentlichten Indikatoren in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Zudem wurden diese Indikatoren regelmäßig „korrigiert“.

asch mit afp und mp

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