« L„Wirtschaftskrieg ist keine leere Phrase, und Europa verliert ihn“, erklärte Mario Draghi am 16. April auf einer Sozialkonferenz im belgischen La Hulpe. Der Mann, der 2012 mit seinem berühmten „Whatever it takes“ den Euro rettete, nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um die aktuelle Situation Europas geht, das zwischen einem räuberischen China und einem zunehmend protektionistischen Amerika gefangen ist. Sein seit Monaten mit Spannung erwarteter Bericht über die Wiederbelebung der Wettbewerbsfähigkeit Europas wird Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag um 11 Uhr vorgelegt. Er soll 400 Seiten Analysen und Vorschläge enthalten.
Seit zwei Monaten fasst Mario Draghi seine Erkenntnisse zusammen und skizziert Lösungsansätze. Dabei ist seine Beobachtung alarmierend: „Heute investieren wir weniger in digitale und hochentwickelte Technologien als die USA und China, auch im Verteidigungsbereich, und unter den 50 größten Technologieunternehmen der Welt sind nur vier europäische Unternehmen vertreten“, erklärte er.
Energie, Europas Achillesferse
Einer der wichtigsten Punkte, die Mario Draghi anspricht, ist die Energiefrage. Bei der Verleihung des Karl-V.-Preises im vergangenen Juni in Spanien wies er auf die Mängel des europäischen Strommarktes hin. „Die Marktregeln erlauben es nicht, den Preis für erneuerbare und nukleare Energie vollständig von den höheren und volatileren Preisen für Kohle abzukoppeln. […] Mehr lesen
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