Was wäre, wenn jeder Schritt heute das Versprechen eines längeren und gesünderen Lebens wäre? Eine aktuelle australische Studie, durchgeführt von der Griffith University und veröffentlicht im Britisches Journal für Sportmedizinzeigt, dass diese tägliche Gewohnheit Ihre Lebenserwartung um 5 bis 11 Jahre verlängern könnte. Nein, es geht hier nicht darum, sich für einen Halbmarathon anzumelden oder stundenlang im Fitnessstudio auf dem Laufband zu trainieren. Die Lösung läge einfach im Gehen. Eine Aktivität mit unschätzbarem Nutzen.
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Um zu diesen Schlussfolgerungen zu gelangen, analysierten die Forscher Daten von amerikanischen Mittvierzigern, die zwischen 2003 und 2006 gesammelt wurden. Durch die Beobachtung ihrer körperlichen Gewohnheiten stellten sie fest, dass die aktivsten 25 %, d. h. diejenigen, die durchschnittlich 160 Minuten pro Tag zu Fuß gehen mäßiges Tempo (4,8 km/h) lebten deutlich länger als diejenigen, die weniger aktiv waren. Indem sie diese Daten auf die Skala der amerikanischen Bevölkerung projizierten, schätzten Wissenschaftler, dass die Lebenserwartung der am wenigsten mobilen Menschen um durchschnittlich 11 Jahre steigen würde, wenn alle Menschen in den Vierzigern das Aktivitätsniveau der Aktivsten übernehmen würden. Um dies zu erreichen, würde es ausreichen, etwa 111 Minuten zügiges Gehen – oder eine gleichwertige Aktivität – in Ihren Alltag zu integrieren. Mit anderen Worten: Es ist kein Berg, den man besteigen muss, sondern eine Gewohnheit, die man sich aneignen muss.
Eine sitzende Lebensweise genauso schädlich wie Tabak?
Diese Studie ist auch deshalb bemerkenswert, weil sie die mit körperlicher Inaktivität verbundenen Risiken mit den Risiken im Zusammenhang mit Zigaretten oder Bluthochdruck vergleicht. Lennert Veerman, Hauptautor der Studie, geht sogar so weit zu behaupten, dass der Verlust an Lebensjahren aufgrund geringer Aktivität mit dem Verlust an Lebensjahren durch Rauchen vergleichbar ist. Eine alarmierende Schlussfolgerung in einer Zeit, in der ein großer Teil der Bevölkerung den Großteil des Tages sitzend verbringt, sei es im Büro oder vor einem Bildschirm. Die Botschaft der Forscher ist klar: Bewegung sollte kein Luxus sein, der Sportlern vorbehalten ist, sondern Priorität für alle haben sollte, und die Vorteile moderater und regelmäßiger körperlicher Aktivität gehen weit über die Langlebigkeit hinaus. Tägliches Gehen verringert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Fettleibigkeit und sogar bestimmte Krebsarten. „Jede Bewegung zählt“, erinnert sich Veerman.
Diese Studie beleuchtet eine einfache, kostengünstige und allgemein zugängliche Gewohnheit: das Gehen. Im Gegensatz zu anderen Trainingsformen, die spezielle Ausrüstung oder eine teure Mitgliedschaft erfordern, erfordert das Gehen nur ein gutes Paar Schuhe und ein wenig Zeit. Und selbst wenn Sie die empfohlenen 111 Minuten täglich nicht erreichen können, kann jeder zusätzliche Schritt helfen. Für Skeptiker, die sich fragen, ob es sich wirklich lohnt, seine Gewohnheiten zu ändern, sprechen die Zahlen für sich: Eine Stunde Gehen könnte die Lebenserwartung tatsächlich um bis zu sechs Stunden verlängern, insbesondere für die am wenigsten aktiven Menschen. Ein Zeit-Investitions-Verhältnis, das mehr als eine Person überzeugen dürfte.
Unsere Lebensräume neu erfinden
Die Studie ermutigt nicht nur Einzelpersonen, einen aktiven Lebensstil anzunehmen, sondern auch Gemeinden, Lebensräume neu zu überdenken, indem sie mehr Fußgängerstädte, fußgängerfreundliche Stadtviertel und Infrastrukturen schaffen, die sanfte Mobilität wie das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel fördern. Einerseits geht es darum, die Gesundheit des Einzelnen zu verbessern, aber auch darum, auf umfassendere gesellschaftliche Probleme zu reagieren, etwa die Reduzierung der Kohlenstoffemissionen oder die Reduzierung der öffentlichen Gesundheitsausgaben im Zusammenhang mit chronischen Krankheiten. Vor diesem Hintergrund beginnen sich bestimmte Initiativen zu entwickeln, etwa die Vervielfachung städtischer Parks, die Sperrung bestimmter Straßen für Autos oder die Förderung des Pendelns zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Diese gemeinsamen Anstrengungen sind unerlässlich, damit jeder körperliche Aktivität leichter in sein tägliches Leben integrieren kann.
Eine Wahl für heute und morgen
Wenn uns diese Studie etwas lehrt, dann ist es, dass es nie zu spät ist, anzufangen. Sie müssen nicht über Nacht einen Marathon laufen oder Ihren Zeitplan revolutionieren. Ein 15-minütiger Spaziergang hin und her und Sie verbessern bereits Ihre Lebenserwartung. Das Geheimnis ist Beständigkeit und Absicht. Verwandeln Sie Ihre gewohnten Wege in Möglichkeiten, sich zu bewegen: Nehmen Sie die Treppe statt den Aufzug, steigen Sie vor der üblichen Haltestelle aus oder holen Sie sich Ihren Kaffee zu Fuß statt mit dem Auto. Und wer weiß? Vielleicht werden Sie in ein paar Jahren Ihrem heute älteren, aber immer noch gesunden Ich für diese Entscheidung danken.