Coronavirus: Osteuropa deutlich stärker von Covid-bedingten Todesfällen betroffen
Eine deutsch-französische demografische Studie über die Übersterblichkeit durch Covid-19 nach Regionen in Europa zeigt, dass der Osten der Europäischen Union einen deutlich höheren Preis gezahlt hat als der Westen.
Veröffentlicht am 17.09.2024 um 17:34 Uhr
Laut der Studie des Nationalen Instituts für demografische Studien (Ined) und seines deutschen Pendants, dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), sind vor allem die Orte, an denen die Pandemie auf dem Kontinent ankommt, am stärksten von Übersterblichkeit betroffen.
„In den Provinzen Bergamo, Cremona und Piacenza (Norditalien) war der Verlust der Lebenserwartung während der ersten Welle der Pandemie im Jahr 2020 besonders spektakulär und betrug fast vier Jahre“, heißt es in der Zusammenfassung der am Dienstag von Ined veröffentlichten Studie.
In nur zwei Jahren hat die Covid-19-Pandemie ein Jahrzehnt des Fortschritts bei der Lebenserwartung zunichte gemacht!
Insgesamt verloren die Regionen Norditalien, Südschweiz, Mittelspanien und Ostpolen während dieser ersten Welle „mehr als zweieinhalb Jahre an Lebenserwartung“.
Doch im Jahr 2021 „verlagerte sich die Übersterblichkeit nach Osteuropa“. „Die Regionen, in denen der Verlust an Lebenserwartung mehr als zwei Jahre betrug, lagen in Polen, der Tschechischen Republik, Ungarn und der Slowakei“, heißt es in der Studie.
„Nur eine italienische und eine spanische Region gehörten zu dieser Gruppe, obwohl diese beiden Länder im Jahr 2020 stark betroffen waren“, fügt sie hinzu.
Letztlich sind „unter den 50 (europäischen) Regionen, die in den Jahren 2020 und 2021 am stärksten von einer Übersterblichkeit betroffen waren“, „die in Osteuropa liegenden Regionen bei weitem in der Mehrheit: Es handelt sich um 36 polnische, sechs slowakische, zwei tschechische, eine ungarische sowie die beiden litauischen Regionen.“
Was Schweden betrifft, das mit der Ablehnung von Lockdowns einen anderen Weg als die anderen europäischen Länder verfolgte, sind die Ergebnisse seiner Regionen hinsichtlich der Sterblichkeit mit denen seiner Nachbarn vergleichbar.
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