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Erste und zweite Versorgungslinie: ein in Wallonien immer noch fragiles Gelenk (PPLW)

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Trotz wachsender Bemühungen stellt die Koordinierung zwischen der ersten und zweiten Versorgungslinie in Wallonien weiterhin eine große Herausforderung dar. Bei einem von der Wallonischen First Line Platform (PPLW) organisierten Treffen stand die Notwendigkeit einer Optimierung der Kommunikation zwischen den Akteuren des Gesundheitswesens im Mittelpunkt der Diskussionen. Claude Decuyper, Präsident der PPLW, weist auf regulatorische Hindernisse und organisatorische Mängel hin, insbesondere im Hinblick auf häusliche Krankenhausaufenthalte.

„Kommunizieren“, ein Begriff, der sich als Leitmotiv des Austauschs etabliert hat. Diese Kommunikation stößt jedoch auf regulatorische Fallstricke, wie Herr Decuyper betont: „Den Regulierungstexten, die die Kommunikation zwischen dem Krankenhaus und den Akteuren der häuslichen Pflege regeln, mangelt es an Klarheit.“ Nehmen Sie das Beispiel des häuslichen Krankenhausaufenthalts: Es gibt eine Krankenhausnomenklatur für häusliche Dienstleistungen, die diese Verantwortung in die Zuständigkeit des Krankenhausarztes legt. Doch welche Verantwortung trägt dann die Pflegekraft, die diese Pflege leistet? Auch Krankenschwestern haben ihre eigene Nomenklatur. Wer ist also verantwortlich? Und was ist mit dem Hausarzt? »

Ein weiteres von Claude Decuyper angesprochenes Problem: Die Agentur für Lebensqualität (AVIQ) hat eine Anordnung erlassen, die es Krankenhäusern ermöglicht, die häusliche Pflege dank der Finanzierung zu koordinieren. „Der Austausch zwischen der ersten und der zweiten Linie ist allerdings noch ungewohnt“, stellt er fest. „In Charleroi, wo ich arbeite, ist die Situation recht zufriedenstellend, aber das ist nicht überall der Fall. »

Theoretisch sollte die Entscheidung über die stationäre Einweisung zu Hause zwischen dem Hausarzt und dem Krankenhausarzt gemeinsam getroffen werden. Im ersten Schritt muss insbesondere beurteilt werden, ob der soziofamiliäre Kontext förderlich ist. „In der Praxis trifft der Krankenhausarzt die Entscheidung oft allein und informiert nur den Hausarzt“, bedauert er.

Die elektronische Kommunikation über das wallonische Gesundheitsnetzwerk könnte einige dieser Schwierigkeiten lösen. „Die Stärkung dieses Netzwerks ist bei der AVIQ im Gange und dürfte die Situation verbessern“, schätzt Herr Decuyper. „Aber dies schreitet langsamer voran als die Gesetzgebung, die die erste Linie der Pflege regelt. Die Übertragung von Befugnissen vom Bund auf die Regionen hat die Dinge etwas verlangsamt. »

Auch die von Gesundheitsfachkräften eingesetzte Software, die sich noch in der Anpassungsphase befindet, soll eine bessere Kommunikation ermöglichen. Diese Tools müssen jedoch so konzipiert sein, dass sie den Austausch erleichtern, ohne dass mehrere Schnittstellen erforderlich sind. „Wir müssen die Kommunikationsabläufe rationalisieren“, fügt er hinzu.

Dieser Prozess bedeutet auch einen besseren Zugang der Patienten zum wallonischen Gesundheitsnetzwerk, da von ihnen erwartet wird, dass sie ihre Gesundheit selbst verwalten. „Es werden Schulungen für die breite Öffentlichkeit erwartet“, erklärt Claude Decuyper. Es bleibt abzuwarten, wer das Sagen hat: Allgemeinmediziner, Krankenpfleger oder gar Betreuer?

Der Gedanke der Multidisziplinarität ist darüber hinaus ein Schlüsselelement dieser Überlegungen. „Es gibt bereits integrierte häusliche Pflegestrukturen, deren Wirksamkeit jedoch vom Einzelfall abhängt. Auch hier erfordert die Regionalisierung von Kompetenzen Anpassungen, die Zeit brauchen“, bemerkt Herr Decuyper.

Schließlich muss auch die Kommunikation innerhalb der ersten Linie gestärkt werden. „Es ist unerlässlich, dass andere Akteure Zugang zu wichtigen Informationen haben, um den Patienten zu versorgen. Pflegekräfte, Apotheker, Physiotherapeuten sollen bestimmte Daten aus der Krankenakte einsehen können. »

Claude Decuyper besteht auf der Notwendigkeit einer koordinierten Kommunikation, die durch digitale Tools erleichtert wird: „Stakeholder der häuslichen Pflege fordern eine bessere Interaktion mit der zweiten Linie. Die Digitalisierung ist im Gange, die Umsetzung bleibt jedoch in den Händen der Verwaltung. » schließt er.

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