Hormonelle Verhütungsmittel, insbesondere kombinierte Östrogen-Kontrazeptiva wie die Pille, werden seit langem mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko in Verbindung gebracht. Ein leichtes Risiko, das mit der Dauer der Anwendung zunimmt, aber nach dem Absetzen schnell verschwindet. Allerdings blieb der Zusammenhang zwischen hormonellen Spiralen, beispielsweise solchen auf Progesteronbasis, und dem Krebsrisiko unklar. Einige Studien wiesen auf ein erhöhtes Risiko hin, während andere keinen klaren Zusammenhang feststellten, sodass die Debatte aufgrund des Mangels an ausreichenden Daten offen blieb.
Ein kleines, aber statistisch signifikantes Mehrrisiko
Zwei neue groß angelegte Studien, in Dänemark durchgeführt et in Schweden, stützten sich auf Kohorten von Frauen, die Levonorgestrel-Spiralen, ein synthetisches Progesteron, verwendeten. Die Ergebnisse konvergieren in Richtung eines erhöhten Risikos für Brustkrebs von 1,13, was laut der dänischen Kohorte etwa 14 Fällen pro 10.000 Anwenderinnen entspricht. Was ist ein übermäßiges Risiko? Wie sind diese Zahlen zu interpretieren? Antworten mit Nathalie Chabbert-Buffet, Endokrinologe mit Spezialisierung auf Reproduktionsmedizin und Leiter des Überwachungszentrums für Frauen mit hohem Krebsrisiko am Tenon-Krankenhaus in Paris, am APHP und an der Universität Sorbonne.
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