Wissenschaftler haben die Entwicklung unseres Lebensstils im digitalen Zeitalter untersucht. Und sie stellten fest, dass die Demokratisierung des Hochgeschwindigkeitsinternets die Fettleibigkeit in der Bevölkerung förderte.
Fettleibigkeit ist weltweit ein großes Problem der öffentlichen Gesundheit, wobei die Prävalenz in Industrieländern zunimmt. Das Fernsehen wird seit langem für seine Rolle bei der körperlichen Inaktivität der Zuschauer und dem daraus resultierenden übermäßigen Kalorienverbrauch vor dem Bildschirm kritisiert. Aber ein neues Kind könnte durchaus diese Rolle des Sündenbocks übernehmen.
Das Problem liegt natürlich immer noch bei den Bildschirmen, dieses Mal jedoch bei Computern oder Smartphones. Denn es stellt sich heraus, dass sich das Internet, dieses unglaubliche Instrument zur Emanzipation und zum Zugang zu Informationen, durchaus als schädlich für die öffentliche Gesundheit erweisen könnte. Wenn der digitale Fortschritt es möglich gemacht hat, anders zu arbeiten, mehr Kontakte zu knüpfen und sogar online Sport zu treiben, scheint er auch schädliches Verhalten zu fördern.
Tatsächlich kam eine von australischen Forschern durchgeführte Studie zu dem Schluss, dass eine Hochgeschwindigkeits-Internetverbindung zu einem starken Rückgang der körperlichen Aktivität führt. In einer Zeit, in der alles mit einem Klick erreichbar ist, von der neuesten Folge der Lieblingsserie bis zur in 20 Minuten gelieferten Pizza, setzt sich langsam ein bewegungsarmer Lebensstil durch, der bei vielen mit Veränderungen in den Essgewohnheiten einhergeht.
Durch die Analyse von Daten aus mehreren tausend Haushalten in Australien haben Forscher diesen Zusammenhang hervorgehoben. Haushalte mit schnellen Internetverbindungen verbringen mehr Zeit vor ihren Bildschirmen und neigen häufiger zu impulsivem Essverhalten, beispielsweise der Bestellung kalorienreicher Mahlzeiten über spezielle Apps. Die Ergebnisse zeigen, dass in Gebieten, in denen Breitband besser zugänglich ist, die Fettleibigkeitsrate proportional ansteigt.
„Sitzendes Verhalten wird durch die Notwendigkeit bestimmt, stundenlang online verbunden zu bleiben, was zu einem verlangsamten Stoffwechsel führt und zu Fettleibigkeit beiträgt.“sagte Dr. Klaus Ackermann. „Dieses Problem wird durch die Notwendigkeit verschärft, während der Computernutzung häufig Snacks zu sich zu nehmen, was die tägliche Aufnahme von Kalorien erhöht, die zur Fettleibigkeit beitragen.“
Darüber hinaus erleichtert die Nutzung des Internets den Zugang zu Waren und Dienstleistungen und verringert somit die Notwendigkeit, physisch einzukaufen. Durch die Bequemlichkeit der elektronischen Kommunikation wird die Notwendigkeit, Familie und Freunde persönlich zu treffen, noch weiter reduziert, wodurch die Möglichkeiten zur Teilnahme an körperlichen Aktivitäten weiter eingeschränkt werden. Und das ohne Berücksichtigung des intensiven Betrachtens von Online-Inhalten und Online-Spielen…
Dieses Problem sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da Fettleibigkeit mit schwerwiegenden Erkrankungen verbunden ist, insbesondere Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und sogar Schlaganfällen. Während das Fernsehen unsere Abende in Momente der Passivität verwandelt hat, verstärkt das Internet diese Tendenz, indem es uns 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche beschäftigt.
Angesichts dieser Beobachtung fordern Forscher die Politik auf, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen und die Bevölkerung zu sensibilisieren. In der Zwischenzeit könnte das Trennen der Verbindung ein erster Schritt sein, nicht nur um Ihren Geist zu beruhigen, sondern auch… Ihr Gleichgewicht.
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