Mit 30,85 gemeldeten Influenza-Fällen pro 100.000 Einwohner verzeichnete der Kanton Jura diese Woche erneut die vierthöchste Rate in der Schweiz, nach dem Kanton Neuenburg (48,8), der Waadt (43,74) und dem Wallis (31,71).
„Die Situation ist diese Saison eher normal, wir sind noch nicht auf dem Höhepunkt der Welle“, beobachtet Olivier Guerdat, Kommunikationsleiter am Jura-Spital (H-JU). An der H-JU besteht kein Grund zur Besorgnis: Wir nehmen zwar Konsultationen wegen Grippesymptomen wahr, dies ist aber nicht unbedingt ein Zeichen für einen nachgewiesenen Grippefall.
Kein überraschender Anstieg
Bei Konsultationen in der Notaufnahme von Delémont sowie in der Porrentruy-Ambulanz und bei Mediqo+ wurden in der letzten Woche des Jahres 53 Personen mit grippeähnlichen Erkrankungen registriert. Zahlen, die in dieser Winterperiode eher üblich sind. „In bestimmten Jahren stieg die Zahl der Grippefälle im gleichen Zeitraum teilweise für eine Woche auf über 90“, sagt Olivier Guerdat.
Was die Krankenhauseinweisungen angeht, sind die medizinischen Einheiten derzeit überlastet, aber das liegt nicht an der Grippe. Derzeit sind nur zwei Personen, die dieses Virus in sich tragen, im Krankenhaus. Zwei weitere Patienten mit Covid-19 wurden aufgenommen. Gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind alle Kategorien betroffen, wobei Kleinkinder und Personen über 65 am stärksten betroffen sind.
In der Beschleunigungsphase
„Die Ausbreitung der Grippe befindet sich in einer Beschleunigungsphase, die ernsthafte Aufmerksamkeit verdient“, sagt der DR Matthieu Vermeille, Kantonsarzt. In dieser Zeit erinnert er daran, wie wichtig es ist, Barrieremaßnahmen anzuwenden, wie etwa regelmäßiges Händewaschen mit Seife, stündliches Lüften der Räume und die Vermeidung von engem Kontakt mit gefährdeten Bevölkerungsgruppen.
„Dabei handelt es sich um Menschen über 65, auch bei normalerweise guter Gesundheit, Schwangere, Menschen mit chronischen Erkrankungen und solche, deren Immunsystem geschwächt ist“, präzisiert er. Alle können von der saisonalen Impfung profitieren. Bei Vorliegen von Symptomen, auch bei leichten, rät er, den Kontakt mit gefährdeten Personen zu vermeiden, etwa bei Krankenhausbesuchen. Wenn ein Kontakt unvermeidbar sei, seien Händewaschen und das Tragen einer Maske empfehlenswert, erinnert der Arzt.
Effektive kollektive Aktion
Die Grippeimpfung bleibt ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung der Ausbreitung des Virus. Es schließt zwar die Erkrankung nicht aus, verringert jedoch die Schwere der Symptome, das Risiko von Komplikationen, die Dauer der Erkrankung und Genesung sowie die Ansteckungsgefahr.
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