Die Neuchâtel -Lokalität von Brévine gilt als Sibirien der Schweiz. Aber in der Nähe eines berner Oberlandsees messen wir noch niedrigere Temperaturen. Ist Sclestalsee der kälteste Ort in der Schweiz?
Mit einer Temperatur von -41,8 Grad, die am 12. Januar 1987 verzeichnet wurde, gilt Brévine offiziell als der gefrorenste Ort in der Schweiz. Aber in der Nähe von Sägistalsee wäre es noch kälter, einem kleinen See, der zwischen dem Brienzsee und dem Tal, das nach Grindelwald führt, schwer zu erreichen ist.
Dieser Ort wurde von Stephan Vogt hervorgehoben, einem Klimatologen durch Training, das von den kalten Wintern fasziniert ist, die seine Freizeit verbringt, nach den kältesten Orten in der Schweiz zu suchen.
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Eine private Messstation
Schweizer Messnetze wie Meteosuisse sind begrenzt und können die Temperatur nicht überall messen. Zumal besonders kalte Orte oft nicht bedeckt sind. Daher ist Stephan Vogt vor einigen Jahren auf dem Sägistalsee zu verdanken.
Das privat verwaltete Resort maß 2023 -42,4 Grad. Dies machte die Schlagzeilen. Auch in den letzten Tagen wurde es manchmal kalt gefroren: -37,8 Grad.
“Um so etwas zu kennen, muss man normalerweise nach Skandinavien, Sibirien oder Kanada gehen”, sagte Stephan Vogt. Die Bedingungen für die Kälte in der Nähe des Sees sind ideal. Es liegt fast 2.000 Meter über dem Meeresspiegel in einer Depression. Die kalte Luft kann sich somit ansammeln und die Wärme löst sich auf.
-Aufzeichnung oder nicht?
Trotz allem wird die von Stephan Vogt gemessene Temperatur in der Schweiz nicht als offizielle Kaltbilanz angesehen. “Für Aufzeichnungen werden nur die Werte des Wettermessnetzes berücksichtigt”, sagte der Klimatologe. Es stört ihn nicht. “Ich freue mich nur auf die Kälte, es ist faszinierend.”
Der Winter ist eine besondere Zeit in Sägistalsee. Die Temperaturen nehmen drastisch ab und dies stellt eine Herausforderung für Tiere dar. Thomas Gerber, Fischer, kennt das gut: „Der See ist seit sieben Monaten eingefroren.“ Fische sollten daher viele Dinge ertragen und eine lange Winterpause machen.
Der kanadische Seeforellen wurde vor über 100 Jahren ebenfalls in den See eingeführt. Diese Art amerikanischer Fische bietet nach Angaben des Präsidenten der Fishing Association kalt. Noch heute erhöht der Verband Fische, die nach ein oder zwei Jahren im See freigelassen werden.
Seit 125 Jahren wird der See mit einer kurzen Unterbrechung von der Berner Oberland Fishing Company Interlaken gemietet. Er ist Teil einer alpinen Weide, die zur inner-issten-Weidegemeinschaft gehört. Im Winter ist das verlassene Tal nur in Schneeschuhen oder in Wanderskiern zugänglich, nur wenn das Risiko einer Lawine nicht zu hoch ist. In der Vergangenheit war der See im Sommer ein vertraulicher Ort und wurde nur von einigen Wanderern besucht.
Ein See wird berühmt
Aber heutzutage hat seine Popularität stark zugenommen. Es sind hauptsächlich junge Leute, die dorthin kommen. Manchmal campen sie mit mehreren Zelten rund um den See, berichtet Peter Urfer, Vizepräsident der örtlichen Fischereivereinigung und Kollegin von Thomas Gerber. “Dieses Publikum ist leider oft schädlich”, erklärt Peter Urfer. Starke Musik, der Einsatz von Drohnen und ein Mangel an Umweltbewusstsein stören die Ruhe. Ganz zu schweigen von der Popularität, die in den sozialen Medien erworben wurde, die die Situation verschlimmert hat.
Die Fischer reagierten vor zwei Jahren mit Erstaunen, als sie vor zwei Jahren hörten, dass „ihr“ See der kälteste Ort in der Schweiz sein würde. “Seitdem sind wir besonders besorgt, dass er noch besser bekannt wird”, erklärt Thomas Gerber, für den „der See ein Juwel ist, das geschützt werden muss“.
Thomas Pressmann (SRF)/Ain
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