Italiens makellose Bilanz in der Nations League hat eine kleine Delle. Die Squadra Azzurra spielte Belgien fast eine Halbzeit lang an die Wand, dann sah Pellegrini Rot – und Belgien kam zurück. Am Ende zitterte Italien ein 2:2 über die Zeit.
Italiens Trainer Luciano Spalletti war hervorragend mit der Squadra Azzurra in die Nations League gestartet, besiegte unter anderem Frankreich (3:1) und zuletzt Israel (2:1).
Im heimischen Römer Olimpico musste der 65-Jährige unter anderem auf Angreifer Kean (Hexenschuss) verzichten, insgesamt brachte er in Calafiori, Di Lorenzo, Cambiaso, Pellegrini und Retegui gleich fünf frische Kräfte gegenüber dem Israel-Erfolg einen Monat zuvor auf den Platz.
Die Sorgenfalten bei seinem Gegenüber Domenico Tedesco waren da schon etwas größer. Nicht nur hatten die Roten Teufel zuletzt gegen Frankreich verloren (0:2), auch fehlten die Top-Stars De Bruyne (verletzt) und Lukaku (in Neapel geblieben) ebenso wie der angeschlagene Ex-Hamburger Onana.
Squadra Azzurra mit perfektem Start
uefa nations league, 3. spieltag – donnerstag
Entsprechend ging Italien durchaus favorisiert in die Partie – und wurde seiner Rolle nach nicht einmal 60 Sekunden gerecht. Dimarco konterte über links und bediente Cambiaso perfekt für dessen erstes Länderspieltor (1.).
Auch danach zeigte die Squadra Azzurra viel Spielfreude, presste früh und verhinderte so immer wieder den Spielaufbau der Roten Teufel. Diese wirkten phasenweise überfordert ob des Tempos der Gastgeber. Abermals ein herausragender Diagonalball von Dimarco eröffnete Cambiaso die nächste Abschlusschance, Casteels parierte, doch den Abpraller verwandelte Retegui zum 2:0 (24.).
Pellegrini überhart – De Cuypers Premiere
Die Führung war hochverdient gegen ideenlose Belgier, die aber plötzlich wieder Hoffnung hatten, nachdem Pellegrini überhart von hinten dem Frankfurter Theate in die Parade fuhr und vor der Pause Rot sah (40.). Beim anschließenden Freistoß ließen sich die Belgier eine starke Variante einfallen, de Cuyper vollendete diese zu seinem ersten Treffer für seine Nation (41.). Plötzlich drehte sich das Momentum zugunsten der Gäste, Italien rettete den knappen Vorsprung aber noch in die Kabine.
Personell unverändert schickten beide Trainer ihre Teams aus diesen wieder heraus, das Spiel fokussierte sich jetzt aber natürlich auf die Hälfte der Italiener, die sich auf die Defensive konzentrierten. Lange funktionierte dieser Plan auch, doch gerade bei Standards hatten die Gastgeber Probleme. Und ein solcher führte auch zum Ausgleich: Faes verlängerte eine Ecke in den Fünfer, Trossard hielt den Fuß hin und glich aus (61.).
Italien verteidigt tapfer und kommt mit einem Punkt ins Ziel
Jetzt wollte Belgien mehr, Italien kam nicht mehr raus und verlor nach vorne jegliche Gefahr. Dennoch hielten Calafiori und Co. die Roten Teufel bis in die Schlussphase hinein erfolgreich vom Tor fern und arbeiteten sich von Minute zu Minute dem Punktgewinn entgegen.
Und dieses Unterfangen war schlussendlich erfolgreich, da auch die belgischen Standards gegen Ende zu leicht verpufften. Folglich bleibt Italien durch das 2:2 ungeschlagen und an der Spitze der Gruppe 2 in Liga A, Belgien steht nun bei vier Punkten.
Viel Zeit zum Durchatmen bleibt beiden Nationen nicht, Belgien empfängt am Montag um 20.45 Uhr Frankreich, während Italien erneut ein Heimspiel hat und dort parallel Israel begrüßt.
