Stand: 12.10.2024, 04:45 Uhr
Von: Hannes Niemeyer
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Vor der US-Wahl 2024 geht der Wahlkampf in die heiße Phase. Auch Barack Obama mischt nun mit – und geht in seiner Rede auf Frontal-Attacke gegen Trump.
Washington – Der Wahlkampf vor der US-Wahl 2024 geht in die heiße Phase. Aktuelle Umfragen sehen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Donald Trump und Kamala Harris voraus. Während Hurrikan Milton die Schlagzeilen in den USA bestimmt und sich auch auf den Verlauf des Wahlkampfes auswirkt, hat Kamala Harris noch ein absolutes Ass im Ärmel: Barack Obama.
Barack Obama macht vor US-Wahl 2024 Werbung für Harris – und keilt gegen Trump
Der Ex-Präsident ist noch immer eine schillernde Figur bei den US-Demokraten. Nachdem Amtsinhaber Joe Biden bekanntgab, Harris bei der Kandidatur für US-Wahl 2024 den Vorzug zu lassen, warteten die demokratischen Anhänger gespannt darauf, dass Obama sich öffentlich zum Unterstützer Harris‘ erklärte. Ein Schritt, den der 63-Jährige auch folgen ließ. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag griff er nun aktiv in den Wahlkampf ein – mit einer Rede, die es in sich hatte.
Ausgerechnet in Pennsylvania trat Obama auf. Der Staat gilt wegen der hohen Zahl der Wahlleute als einer der wichtigsten für die US-Wahl am 5. November. Ein Swing State, der über den ganzen Ausgang der Wahl entscheiden könnte. Bei seiner Ansprache hielt Obama sich nicht mit Kritik an Konkurrent Donald Trump zurück.
Vor US-Wahl 2024: Obama übt heftige Kritik an Ex-Präsident – Trump und seine „goldene Rolltreppe“
„Es gibt keine Anzeichen, dass dieser Mann an jemand anderen denkt als an sich selbst“, sagte Obama bei seinem Auftritt vor der US-Wahl über Trump, dessen Rückkehr ins Weiße Haus Harris verhindern will. Was er nicht verstehen könne, sagte Obama, sei, warum irgendjemand glaube, dass Trump etwas zum Guten verändern wolle.
Trump sei ein 78-jähriger Milliardär, der nicht aufgehört habe, „über seine Probleme zu jammern, seit er vor neun Jahren seine goldene Rolltreppe herabgekommen“ sei, sagte Obama weiter. Er nahm damit Bezug auf den Moment, als Trump im Jahr 2015 zum ersten Mal seine Präsidentschaftsbewerbung verkündete.
Obama in Rede zur US-Wahl: „Glauben Sie, dass Trump jemals eine Windel gewechselt hat?“
Die langen Reden des Republikaners verglich er mit denen des 2013 verstorbenen kubanischen Staatsführers Fidel Castro. „Glauben Sie, dass Donald Trump jemals eine Windel gewechselt hat?“, fragte er die Menschenmenge bei dem Auftritt vor der US-Wahl 2024. Trumps Geschäft mit dem Bibelverkauf nannte Obama ebenso „verrückt“ wie die Hinwendung des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers zu Verschwörungstheorien. Als die Menschenmenge wegen Trump buhte, sagte Obama: „Buht nicht – geht wählen.“ Harris sei „so gut auf die Aufgabe vorbereitet, wie es noch kein Präsidentschaftskandidat je war“, fuhr der Demokrat fort.
„Da sind die Tweets in Großbuchstaben, das Schimpfen und Toben über verrückte Verschwörungstheorien, die zweistündigen Reden, der Wortsalat, (…) die ständigen Versuche, ihnen etwas zu verkaufen. Wer macht so was?“, fragte Obama. Trump gehe es nur um sein Ego, sein Geld und seinen Status. „Er denkt nicht an Sie. Für Donald Trump ist Macht nichts weiter als ein Mittel zum Zweck.“
Vor US-Wahl 2024: Obama richtet ungewöhnlichen Appell an männliche schwarze Wähler – „ein Problem“
Obama tadelte dann allerdings auch männliche schwarze Wähler, die sich vom Macho-Verhalten Trumps vor der US-Wahl 2024 angezogen fühlen könnten. „Es tut mir leid, meine Herren, ich habe das bemerkt, besonders bei einigen Männern, die zu denken scheinen, dass Trumps Verhalten, das Mobbing und das Heruntermachen von Menschen, ein Zeichen von Stärke ist“, sagte Obama. „Und ich bin hier, um Ihnen zu sagen, dass das nicht das ist, was wahre Stärke ausmacht.“
Er richtete bei einem Überraschungsbesuch in einem Wahlkampfbüro vor der eigentlichen Kundgebung einen ungewöhnlich direkten Appell an schwarze Männer: „Sie kommen mit allen möglichen Gründen und Ausreden an, und damit habe ich ein Problem“, sagte Obama. Einiges davon lasse ihn vermuten, „und ich spreche hier direkt zu den Männern, (…) dass Sie einfach keine Luft haben, eine Frau als Präsidentin zu haben“. Die Umfragen zeigen, dass Harris es schwer hat, die Unterstützung schwarzer Männer zu mobilisieren.