Auf den Renault 5 E-Tech Electric folgt der Renault 4 E-Tech Electric. Das neue Elektromodell wird auf dem Pariser Autosalon vorgestellt. Den Maßen nach handelt es sich eher um ein Kleinwagen-SUV als um einen Kleinwagen. Außerdem ist das Auto deutlich größer als der R5.
Exterieur und Maße
Mit 4,14 Meter ist der neue Elektro-R4 über 20 cm länger als das Schwestermodell R5auch der Radstand ist acht Zentimeter länger. Mit 1,57 Meter Höhe ist der Wagen zudem eigentlich kein Kleinwagen mehr, sondern muss als Kleinwagen-SUV eingeordnet werden. Ein Opel Mokka Electric zum Beispiel, den wir als SUV einstufen, ist nur 1,53 Meter hoch. Auch die Bodenfreiheit von 18,1 cm ist erstaunlich hoch. Und auch der Kofferraum ist mit 420 Liter (der Maximalwert liegt noch nicht vor) deutlich größer als beim R5.
Lang | Breite | Höhe | Radstand | Kofferraum | |
R4 Elektrisch | 4,14 m | 1,80 m | 1,57 m | 2,62 m | 420 Liter |
R5 Elektro | 3,92 m | 1,77 m | 1,50 m | 2,54 m | 326-1.106 Liter |
An der Front gibt es einen 1,45 Meter breiten Grill mit dem illuminierten Renault-Rhombus in der Mitte, den wir von den Teaserbildern kennen. Ebenfalls schon bekannt sind die dreiteiligen Rückleuchten, die wie beim historischen Vorbild senkrecht angeordnet sind. Eine weitere Besonderheit ist die große Heckklappe, die bis weit nach unten reicht; so liegt die Ladekante bei etwa 61 cm. Außerdem gibt es ein Rolldach sowie eine Dachreling.
Antriebe und Akkus
Der Elektro-R4 basiert wie der elektrische R4 auf der Plattform AmpR Smallund auch die Antriebe werden größtenteils übernommen: Für den R5 sind Frontantriebe mit 70, 90 und 110 kW angekündigt, beim R4 gibt es nur die beiden stärkeren. Die Batterien entsprechen denen aus dem R5. Renault gibt bislang nur einige wenige Daten bekannt:
R4 Elektro 90 kW | R4 Elektro 110 kW | |
Antrieb | Vorderradantrieb 90 kW, 225 Nm | FWD 110 kW, 245 Nm |
0-100 km/h / Höchstgeschw. | kA | |
Akku netto/brutto | 40/ca. 43 kWh | 52/ca. 55 kWh |
WLTP-Reichweite | ca. 300 km | ca. 400 km |
Max. DC-Ladeleistung | 80 kW | 100 kW |
DC-Ladedauer (15-80%) | 30 Min | 30 Min |
DC-Ladegeschwindigkeit | 0,9 Min./km | 1,1 kWh/Min |
Preis | kA | kA |
Die Akkus bestehen im Fall der größeren Batterie aus vier Modulen, bei der kleineren sind es nur drei. Auch die Zahl der Zellen pro Modul unterscheidet sich: Beim kleinen Akku sind es nur 31, bei der großen aber 48. Demnach dürfte die kleine Batterie die Konfiguration 93s1p haben, die große 192s1p. Die Zellen sind prismatisch, haben eine eigentlich veraltete NCM631-Chemie (also nur 60% Nickel) und kommen von AESC Vision, wie wir von der Vorstellung des R5 wissen.
Der Stapel aus Bordlader, Inverter und Motor an der Vorderachse (R5)
Große 52-kWh-Batterie mit vier Modulen mit nur einer Querstrebe im Batterierahmen (R5)
Aufgeladen wird mit bis zu 100 kW Gleichstrom. Aus den angegebenen Ladezeiten errechnen sich Ladegeschwindigkeiten von 1,1 kWh bzw. 0,9 kWh pro Minute – kein Ruhmesblatt, aber für Langstrecken ist das Auto nun mal nicht gemacht. Zum Vergleich: Der Mini Aceman Electric kommt je nach Version auf 1,0 oder 1,1 kWh/min. Wie der R5 unterstützt auch der R4 Vehicle-to-Load (V2L). Dazu erhält er einen bidirektionalen 11-kW-Bordlader. Zudem unterstützt der R4 Plug & Charge.
Interieur und Ausstattungen
Es gibt drei Ausstattungsversionen, die sich auch innen unterscheiden. Sie tragen die gleichen Bezeichnungen wie beim R5: Evolution, Techno und Iconic. Die Basisversion Evolution bietet helle Farbkombinationen und kleine französische Flaggen. Bei der folgenden Techno-Version gibt es Sitze mit Jeans-artigen Bezügen und ein Armaturenbrett, das mit einem gesteppten Karostoff überzogen ist. Die Top-Version Ikonisch schließlich hat Sitzbezüge mit einem Hahnentritt-Muster und gelbe Nähte.
Das Infotainment basiert auf Google Automotive; bei längeren Routen sucht das Navi automatisch nach passenden Ladesäulen, so Renault. Das erwähnte Rolldach ist sowohl für die Techno- als auch für die Iconic-Ausstattung erhältlich. Es wird per Knopfdruck geöffnet und geschlossen.
Die Basismodell hat drei Rekuperationsmodi, die per Lenkradwippen gewechselt werden. Ab der Version Techno kommt noch ein One-Pedal-Driving-Modus hinzu – erstmals bei einem Elektroauto von Renault. In diesem Modus kommt das Auto beim Loslassen des Gaspedals zum völligen Stillstand; im Rückwärtsgang bleibt der Kriechgang jedoch auch in diesem Modus aktiviert.
Anders als der R5 hat der Renault 4 optional auch ein Erweitertes Griffsystem mit den Fahrmodi Snow und All-Terrain für den leichten Offroad-Einsatz. Diese Modi wirken sich auf die Bremsanlage und das ESP-System aus.
Gebaut wird der Renault 4 ab März 2025 im Werk Maubeuge, der Motor kommt aus dem nahe gelegenen Cleon und die Batterie entsteht in Douai. Die Preise sind noch nicht bekannt; die 110-kW-Version dürfte aber mehr als die 32.900 Euro kosten, die für den entsprechenden R5 aufgerufen werden.
Renault 4 E-Tech Electric im Trubel auf dem Pariser Autosalon
Unter dem Strich
Der Renault 5 ist ein typischer Elektro-Kleinwagen; nun bekommt er ein deutlich größeres Schwestermodell, das man als Kleinwagen-SUV bezeichnen kann. Die technische Basis (AmpR Small) ist die gleiche, auch Antriebe und Batterien werden übernommen, wobei allerdings die Basisversion mit 70 kW weggelassen wird. Ansonsten gehört das Rolldach zu den Highlights des neuen Modells.