Stand: 21.10.2024, 04:56 Uhr
Von: Karolin Schäfer
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Die jährliche Umstellung von Sommer- auf Winterzeit steht kurz bevor. Allerdings wird ein Land im Oktober 2024 zum letzten Mal die Zeit umstellen.
Frankfurt – Für viele ist die Zeitumstellung ein leidiges Thema. Das Ende der saisonalen Umstellung wird vielfach diskutiert. Bereits vor Jahren hatte die EU-Kommission vorgeschlagen, bei der Sommerzeitregelung zu bleiben. Diese Entscheidung liegt aber bei den Mitgliedsstaaten selbst. Ein Land in Europa hat nun die Umstellung abgeschafft.
Nächstes Land in Europa schafft Zeitumstellung im Oktober ab – auch aus gesundheitlichen Gründen
Zweimal jährlich wird an der Uhr gedreht. Im März wird die Zeit eine Stunde nach vorn, im Oktober eine Stunde zurückgestellt. Demnach wird die Uhr am 27. Oktober 2024 von Sommer- auf Winterzeit gestellt. Der Zeiger springt dann von drei auf zwei Uhr. Es darf also wieder eine Stunde länger geschlafen werden. Die Winterzeit gilt auch als Normalzeit (mitteleuropäische Zeit). Dahin kehrt die Ukraine nun zurück.
Einfacher Merksatz: Wird die Uhr im Oktober vor- oder zurückgestellt?
Mit einer Eselsbrücke lässt es sich leicht merken, ob die Uhr im Oktober vor- oder zurückgestellt wird. Im Sommer werden die Gartenmöbel vor die Tür gestellt. Demnach wird im März die Uhrzeit vorgedreht. Im Winter dagegen werden die Gartenmöbel zurück ins Haus gebracht, weshalb die Uhr ebenso zurückgestellt wird.
Das vom Krieg gebeutelte Land stellt in der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober 2024 zum letzten Mal die Uhren um. Die Umstellung auf die Sommerzeit am 30. März 2025 wurde damit abgeschafft. Die Entscheidung der Ukraine hat dabei unterschiedliche Gründe.
Einerseits führe die Zeitumstellung zu Änderungen im Biorhythmus der Menschen, was sich negativ auf ihren physischen und psychischen Zustand auswirke, meldete die Agentur Interfax im Sommer unter Berufung auf Abgeordnete der Werchowna Rada. „Nach der Umstellung der Stundenzeiger fühlen sich die Bürger schlechter, ihre Arbeitsfähigkeit sinkt, es wird eine deutliche Verschlechterung bei chronischen Krankheiten beobachtet“, lautete es in der Begründung des Gesetzes.
Ukraine beendet Zeitumstellung – auch andere Länder drehen nicht mehr an der Uhr
Hinzu kommt: Mit der Sommerzeit seien keine Energieeinsparungen feststellbar. Um Energie zu sparen, führten in der Vergangenheit viele EU-Mitgliedsstaaten die Zeitumstellung ein. Durch die Sommerzeit sollte das Tageslicht besser genutzt werden können. Heute ist aber umstritten, ob sich das wirklich gelohnt hat.
Zugleich wurde die Entscheidung der Ukraine mit der Abgrenzung zum Kriegsgegner Russland argumentiert. „Daher wird die Einführung und Festsetzung einer ausnahmslos einheitlichen Kiewer Zeit in der gesamten Ukraine wiederum die Sicherheitsposition der Ukraine stärken und zur Räumung und Wiedereingliederung der vorübergehend besetzten Gebiete beitragen“, hieß es dazu. Bisher fiel die ukrainische Sommerzeit von Ende März bis Ende Oktober mit der ganzjährigen Moskauer Zeit zusammen.
Auch andere Länder haben die Zeitumstellung mittlerweile abgeschafft. So wird beispielsweise in Island und Grönland nicht mehr an der Uhr gedreht. Bereits vor Jahren haben auch Brasilien, die Türkei, Ägypten und Namibia die saisonale Umstellung abgeschafft. Einige Länder wie Afghanistan, Indonesien oder Thailand haben noch nie an der Uhr gedreht. (kas/dpa)