Klare Angelegenheit in München. Der 1. FC Union Berlin verliert mit 0:3 (0:2) beim FC Bayern und steht dabei fast von Beginn an auf verlorenem Posten. Die ausführliche Einzelkritik zum Auftritt der Eisernen!
Herausragend
Kein Unioner.
Gut zu Fuß
Kein Unioner.
Mit Eifer dabei
Frederik Rönnow: Beim Schuss von Guerreiro, der beim letzten Aufeinandertreffen beider Teams in München das 1:0-Siegtor erzielt hatte, packte der Schlussmann genauso sicher zu (26.), wie in der Schlussphase gegen Coman (87.). An den drei Gegentoren war er schuldlos. Äußerst undankbare Partie, weil er ansonsten gar nicht so viel zu tun hatte.
Leopold Querfeld: Bei seinen sechs Einsätzen bislang kam er immer nur als Einwechselspieler zum Zug. In München feierte er sein Startelf-Debüt in der Bundesliga. Gemessen daran machte der 20-Jährige ein passables Spiel in der Dreierkette. Ein wenig Welpenschutz muss sein.
Luft nach oben
Kevin Vogt (bis 80.): Der Routinier konnte die Dreierkette im Angriffswirbel der Bayern nicht richtig ordnen. Die ganze Überlegenheit des Gegners spiegelte sich im zweiten Gegentor wider, als Vogt mit letzter Kraft zur Grätschte ansetzte, Torschütze Coman den Ball aber einfach darüber ins Tor schoss.
Christopher Trimmel: Nach einer halben Stunde initiierte er mit einem schönen Zuspiel auf Wooyeong Jeong einen der wenigen aussichtsreichen Union-Angriffe. Beim zweiten Gegentor verschätze er sich gegen Davies, der auf einmal freie Bahn hatte und den Treffer von Coman einleiten konnte – der wohl entscheidende Nackenschlag kurz vor dem Seitenwechsel.
Diogo Leite: Im Vorfeld hatte sicher niemand den Portugiesen auf der linken Schiene erwartet. Offensive Akzente waren von ihm nicht zu erwarten, defensiv engte er die Kreise von Olise mal besser, mal weniger gut ein. Ein grober Fehler wie am Mittwoch im Pokal in Bielefeld unterlief ihm aber nicht.
Wooyeong Jeong (bis 68.): Hätte er die Kugel nach einer halben Stunde zu Benedict Hollerbach gebracht, hätte das für die Berliner wohl eine große Torchance zur Folge gehabt. So bleibt ihm zu bescheinigen, dass er kämpfte und lief, so weit ihn die Füße trugen. Gefährlich war das für den Gegner aber nicht.
Rani Khedira: Er konnte das Geschehen fast zu keinem Zeitpunkt an sich reißen. Gut, dass er aus der Szene, in der er kurzzeitig verletzt am Boden lag, offenbar keine größere Blessur davongetragen hat.
Danilho Doekhi: Hatte er mit seinen Mitspielern zuletzt Bundesliga-Topstürmer wie Serhou Guirassy, Lois Openda oder Omar Marmoush fast gänzlich ausgeschaltet, war gegen Harry Kane diesmal kein Kraut gewachsen.
Aljoscha Kemlein (bis 68.): Im Zentrum kam er angesichts der Dominanz des Gegners nur selten an den Ball. Die Überlegenheit der Bayern auf dieser Position spiegelte sich besonders in der Szene wieder, als sich das Eigengewächs nur mit einem taktischen Foul an Musiala zu helfen wusste. Die Bayern waren einfach zu flink.
Benedikt Hollerbach (bis 59.): Einst in der Bayern-Jugend zum Profi gereift, erlebte er in seiner Heimat einen bitteren Nachmittag. Nach 14 Minuten klärte er den Ball nach einem Eckstoß erst nicht konsequent, dann foulte er im Strafraum ungestüm und sehr plump Gegenspieler Olise. Kane verwandelte den fälligen Strafstoß sicher. Gegen Upamecano war er in den Laufduellen stets zweiter Sieger.
Jordan Siebatcheu (bis 59.): In vorderster Front war er in den meisten Situationen auf sich alleine gestellt. Einmal fiel ihm der Ball im Strafraum überraschend vor die Füße, da scheiterte der Angreifer an Bayern-Torhüter Neuer (33.). Mit dem nötigen Killerinstinkt hätte er den Ball an dieser Stelle geschoben und nicht geknallt.
Yorbe Vertessen (ab 59.): Im April hatte er bei der 1:5-Niederlage gegen die Bayern den einzigen Union-Treffer erzielt. Fast hätte er dieses persönliche Erfolgserlebnis auch diesmal gehabt, Neuer hielt seinen Schuss in der Nachspielzeit aber reaktionsschnell. Ohnehin stand der Belgier bei dieser Aktion im Abseits.
Tim Skarke (ab 59.): In der vergangenen Saison hatte er mit Darmstadt 98 0:8 bei den Bayern verloren. So schlimm war es diesmal zum Glück nicht für ihn. Er konnte in der letzten halben Stunde nichts mehr ausrichten.
András Schäfer (ab 68): Wenig überraschend musste der Ungar seinen Platz in der Startelf nach dem Pokalaus wieder räumen. Als er reinkam war das Spiel längst gelaufen.
Janik Haberer (ab 68.): Auch der ehemalige Freiburger rotierte im Vergleich zum Mittwoch aus der Anfangself. Für Werbung in eigener Sache war dieses Spiel nicht geeignet
Unterdurchschnittlich
Kein Unioner.
Zu spät gekommen
Jérome Roussillon (ab 80.).