“Es ist nicht verkehrt, dass sie gegen die Bayern gespielt haben. Da mussten sie viel investieren”, meinte Julian Schuster mit einem Schmunzeln kurz nach dem Pokalerfolg am Mittwochabend, fügte aber gleich hinzu: “Wir natürlich auch gegen Hamburg.” Und auch Maximilian Eggestein sagte mit Blick auf das nur drei Tage später folgende Heimspiel: “Die Mainzer und wir sind gleich stark belastet.” Den besseren Ausgang in der zweiten Runde des DFB-Pokals erlebten bekanntermaßen die Freiburger, die ihr Heimspiel gegen den HSV gewannen und damit im Achtelfinale stehen.
Für Mainz ist der Pokalwettbewerb nach der klaren 0:4-Niederlage gegen die Bayern in dieser Saison gelaufen. Es war ein Heimspiel. Und im eigenen Stadion fühlen sich die Rheinhessen in dieser Saison bislang grundsätzlich nicht sehr wohl: Nur zwei von neun Punkten holte das Team in der MEWA Arena.
05er mögen Auswärtsfahrten
Dagegen lohnen sich für die Mainzer Fans die Auswärtsfahrten. Mainz ist in fremden Stadien noch ungeschlagen und konnte auswärts bereits sieben Punkte sammeln. In den vergangenen vier Auswärtsspielen gelangen der Mannschaft jeweils drei Tore. Besonders aufpassen muss der SC dabei in den Luftduellen, denn der kommende Gegner erzielte schon fünf Kopfballtore – das ist Ligabestwert. Die Auswärtsstärke ist dem Freiburger Trainerteam natürlich nicht entgangen: “Sie haben die letzten drei Auswärtsspiele nicht verloren”, sagt Schuster und ergänzt: “Natürlich werden die Mainzer alles geben, um uns das Leben schwer zu machen. Ich erwarte, dass sie geschlossen verteidigen.” Der 39-Jährige, für den es das erste Duell mit den Rheinhessen in seiner Trainerlaufbahn ist, blickt dabei auch nochmal auf die 0:3-Heimniederlage gegen St. Pauli zurück. “Das große Learning aus dem Spiel gegen St. Pauli war, dass wir geduldig bleiben müssen.”
“Spiel auf Augenhöhe”
Gleiches gelte auch beim kommenden Heimspiel wieder. “Früher oder später ergeben sich dann Räume, die wir nutzen können”, so Schuster. Vincenzo Grifo, der im Pokalspiel an beiden Toren beteiligt war – mit der Vorlage zum 1:0 und dem Elfmetertor zum 2:0 – und der in zehn Saisonspielen in Liga und Pokal fünf Tore erzielt und sechs vorbereitet hat, antwortete nach dem Pokalspiel auf die Frage nach dem kommenden Gegner: “Mainz hat eine unangenehme Truppe, die bissig und kämpferisch agiert. Ich denke, es wird ein Spiel auf Augenhöhe.”
Auch Ritsu Doan war in den vergangenen Spielen in guter Form, verpasste das Pokalspiel gegen den HSV aber krankheitsbedingt. Ob er gegen Mainz wieder fit ist, entscheidet sich kurzfristig.
Isabel Betz
Foto: Achim Keller
Swiss