Unwetter in Spanien: Viele Tote in gefluteten Tiefgaragen befürchtet

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Unwetter in Spanien

Heftige Regenfälle beeinträchtigen Bahn- und Flugverkehr in Katalonien

Nach dem Flutdrama in Valencia regnet es in Katalonien sehr heftig. Dutzende Flüge fallen aus, der Verkehr stockt und viele Schulen schliessen.

Publiziert heute um 15:22 Uhr

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Nach der Unwetterkatastrophe im ostspanischen Valencia wird nun die benachbarte Region Katalonien von heftigen Niederschlägen heimgesucht. Der Flughafen in der Regionalhauptstadt Barcelona habe deshalb vormittags bereits rund 70 Flüge gestrichen und 18 umgeleitet, teilte die Flughafenverwaltungsbehörde Aena mit. Medien wie die Regionalzeitung «El Periódico» veröffentlichten Videos und Bilder, auf denen ein überflutetes Rollfeld zu sehen ist.

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Zum Teil lief das Wasser auch durch die Decke in den Innenbereich des Airports. Der spanische Verkehrsminister Óscar Puente berichtete auf X, in einigen Bereichen der Terminals und der Parkplätze des Flughafens gebe es Lecks. Auf Antrag des Zivilschutzes sei der gesamte regionale Bahnverkehr vorläufig eingestellt worden, teilte der Minister auch mit.

Puente berichtete auch von einem Erdrutsch auf der Autobahn 27, der den Verkehr beeinträchtige. Inzwischen habe man dort aber eine Spur öffnen können. Nach Berichten spanischer Medien wurden mehrere Strassen in Katalonien im Nordosten Spaniens überflutet. 150 Bildungseinrichtungen sagten nach Medienberichten den Unterricht ab.

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Besonders betroffen vom Unwetter in Katalonien ist die Küstenregion um die Provinzhauptstadt Barcelona. Die für dieses Gebiet vormittags ausgegebene Warnstufe Rot wurde vom Wetterdienst Aemet inzwischen um zwei Stufen auf Gelb herabgesetzt. Anwohner hatten auf dem Handy Warnmeldungen des Zivilschutzes unter anderem mit der Empfehlung erhalten, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben und unnötige Fahrten zu vermeiden.

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Viele weitere Tote in überfluteten Tiefgaragen befürchtet

Eine knappe Woche nach dem sogenannten Jahrhundert-Unwetter im Osten Spaniens mit mehr als 200 Todesopfern geht die Suche nach Vermissten im Katastrophengebiet weiter. Alle Blicke richteten sich zuletzt vor allem auf ein Einkaufszentrum in Aldaia, einem Vorort der Provinzhauptstadt Valencia. Aus dem unterirdischen Parkplatz mit 2700 Stellplätzen wird das Wasser abgepumpt. Es wird befürchtet, dass dort und auch in anderen Tiefgaragen Leichen entdeckt werden könnten.

«Die Einsatzkräfte haben bereits rund 20 Fahrzeuge durchsucht, aber keine Körper gefunden», sagte Aldaia-Bürgermeister Guillermo Luján im staatlichen -Sender RTVE. Luján relativierte die dramatisierenden Berichte in einigen Medien. «Der Parkplatz war fast leer, wir schätzen, dass dort zum Zeitpunkt der Überschwemmung weniger als 100 Fahrzeuge parkten.» Man müsse vorsichtig sein, es seien übertriebene Darstellungen im Umlauf.

213 Tote allein in Valencia

Die offizielle Zahl der Todesopfer liegt bei 217 – 213 allein in der bei Urlaubern beliebten Provinz Valencia. Zudem gelten viele Menschen weiter als vermisst – eine offizielle Zahl gibt es nach wie vor nicht. Einige wenige Medien schreiben seit Tagen von 1500, 2000 oder sogar 2500 Vermissten. Für diese Zahlen gibt es allerdings keine Quellen. Vermutlich basieren sie auf den Notrufen, die zum Teil schon zu Beginn des Unwetters bei den Behörden eingegangen waren. «Wir dürfen nicht spekulieren», sagte zu diesem Thema der Minister für Territoriale Politik, Ángel Víctor Torres. Man müsse seriös vorgehen.

Komplizierte und langwierige Rettung: Ein Feuerwehrmann beim Eingang zur Tiefgarage des MN4-Shoppingcenters in Valencia (4. November 2024).

Inzwischen werden aber nicht nur die sterblichen Überreste verschwundener Menschen geborgen. Immer wieder tauchen auch vielerorts als vermisst geltende auf. Zuletzt die Rentnerin Josefa, wie der Polizeibeamte Iván García am Montag in RTVE berichtete. «Die Freude der Angehörigen und Freunde war beim Wiedersehen riesengross, unbeschreiblich», erzählte der Beamte. «Sie war die ganze Zeit zu Hause, hatte aber nicht kontaktiert werden können.» Es gebe ausserdem weiterhin auch «viele Menschen, die völlig desorientiert sind».

Keine Unwetterwarnung mehr im Katastrophengebiet

Die Aufräum- und Bergungsarbeiten kamen derweil immer besser auf Touren. Am Montag waren neben rund 10’000 Polizisten der Policía Nacional und der Guardia Civil bereits mehr als 7500 Militärangehörige im Einsatz. Sie wurden von Feuerwehr und Zivilschutz sowie von unzähligen Freiwilligen unterstützt. Es wird vermutet, dass die Aufräumarbeiten viele Tage und sogar Wochen in Anspruch nehmen werden. Der Wiederaufbau dürfte Monate dauern.

In Valencia hatte es am Dienstag in einigen Ortschaften innerhalb weniger Stunden so viel Regen gegeben wie sonst in einem Jahr. Am Montag sollte es im Katastrophengebiet keine nennenswerten Niederschläge mehr geben.

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AFP/DPA/jaw

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