Bayern München findet sich in der Bundesliga genau dort wieder, wo er sich am wohlsten fühlt – an der Tabellenspitze. Nach einem 3:0-Sieg über Union Berlin und der Niederlage von RB Leipzig gegen Dortmund beträgt der Vorsprung auf die Sachsen nun mindestens drei Punkte und 15 Tore. Frankfurt, Leverkusen und Dortmund liegen sechs bzw. sieben Punkte zurück.
Laut Lothar Matthäus ist die Tabellenposition der Bayern keine Überraschung. „Für mich gab es vor der Saison nur einen Favoriten auf die Meisterschaft“, erklärte der Rekordnationalspieler in seiner Himmel-Kolumne und fühlte sich durch die bisherigen Leistungen bestätigt. An einen Riesenerfolg der Münchner glaubt Matthäus allerdings nicht. Die Bundesliga sei keine „Ein-Mann-Show“, und die Münchner hätten bereits „gegen Leverkusen und Frankfurt kämpfen müssen“.
Wer Bayerns Herausforderer Nummer eins sein wird, lässt sich derzeit nur schwer vorhersagen. Matthäus merkte an, dass Dortmund zumindest gegen Leipzig gezeigt habe, dass man „wieder große Fortschritte machen“ könne. Mit Marmoshu und Ekitike verfüge Frankfurt über „zwei Stürmer, die extrem gute Leistungen abliefern“, auch wenn der Verein noch „eine gewisse Unbekannte“ bleibe. Matthäus lobte den VfB Stuttgart für seinen „attraktiven Fußball“, erwähnte jedoch, dass die Schwaben „die Dreifachverantwortung nicht gewohnt“ seien und „uneinheitliche Leistungen“ gezeigt hätten.
Matthäus geht vor allem davon aus, dass Titelverteidiger Leverkusen der größte Herausforderer der Bayern sein wird. „Leverkusen hat bereits sieben Punkte Rückstand, aber sie haben einen starken Kader und es herrscht Ruhe im Verein. Leverkusen könnte für die Bayern die wahrscheinlichste Gefahr darstellen“, prognostizierte Matthäus. Der Himmel-Experte lobte den Verein für seine „eingespielte Mannschaft, einen sehr guten Kader und Xabi Alonso“.
Laut Matthäus haben die Bayern einen Vorteil, der unter anderem auf Vincent Kompany zurückzuführen ist. Der Trainerwechsel habe den Münchnern „gut getan“, was sich insbesondere in „der Spielweise des Rekordmeisters unter Kompany“ widerspiegele. Matthäus möchte die Spiele, die München nicht gewonnen hat, nicht zu sehr betonen und verweist auf das „Wie“. Der Rekordnationalspieler war für die Chancenverwertung gegen Aston Villa verantwortlich. Gegen Frankfurt und Leverkusen seien die Münchner „die bessere Mannschaft“ gewesen, auch wenn die Ergebnisse „nicht Bayern-mäßig“ gewesen seien.
Auch Matthäus sieht unter Kompany großes Entwicklungspotenzial für den FC Bayern und verweist auf die 1:4-Niederlage gegen Barcelona. „Es ist klar, dass nach zwei Monaten mit einem neuen Trainer und einem neuen System nicht alles perfekt funktioniert“, beschrieb er. Nach dem Barcelona-Spiel habe Kompany der Mannschaft gezeigt, „was sie falsch gemacht hat und an welchen Stellschrauben nachgedreht werden muss“.
Letztendlich könnten die nicht gewonnenen Spiele sogar dabei helfen, „Fehler zu korrigieren“, was in der K.-o.-Phase „hilfreich“ sein könnte. „Ich bin davon überzeugt, dass Bayern nicht noch einmal mit 1:4 gegen Barcelona verlieren wird“, sagte er zuversichtlich. Auch Matthäus glaubt, dass der FC Bayern aus dem kommenden Champions-League-Spiel gegen Benfica Lissabon bereits wertvolle Lehren gezogen hat und dieses Spiel gewinnen wird. Auch die kommenden Gegner seien „auf dem Papier schwächer als Barcelona und Aston Villa“. In der Champions League gilt das Gleiche wie in der Liga. „Ich mache mir keine Sorgen um den FC Bayern“, sagte er abschließend.