US-Wahl: Die geheimen Botschaften in den Trump-Glückwünschen | Politik

US-Wahl: Die geheimen Botschaften in den Trump-Glückwünschen | Politik
US-Wahl: Die geheimen Botschaften in den Trump-Glückwünschen | Politik
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Der Wahl-Triumph von Donald Trump (78) – die Mächtigen der Welt verneigen sich im Minutentakt von dem 45. und demnächst 47. Präsidenten der USA.

Doch in den Glückwünschen, die heutzutage nicht mehr per Telegramm geschickt, sondern in den sozialen Medien gepostet werden, sind Botschaften zwischen den Zeilen versteckt. BILD erklärt, wer sich für die nächsten vier Jahre bei Trump wie in Stellung bringt.

Die Super-Fans Viktor Orbán und Nigel Farage

Mehrfach hat Trump in seinen Wahlkampf-Reden betont, dass er große Stücke auf Ungarns Regierungschef Viktor Orbán (61) hält. Als einer der ersten Gratulanten schrieb Orbán auf X mit reichlich Pathos, Trumps Rückkehr ins Weiße Haus sei „das größte Comeback der US-Geschichte“ und „ein dringend benötigter Sieg für die Welt“.

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► Das steckt dahinter: Orbán ist wegen seiner Putin-Nähe und seiner ständigen Blockaden der Ukraine-Hilfen in der EU isoliert, zudem in seiner Heimat unter Druck. Er signalisiert Trump, dass er der einzige EU-Politiker ist, auf den er sich zu 100 Prozent verlassen kann – und bietet sich als Vermittler bei den befürchteten Konflikten zwischen Washington und Brüssel an.

Auffällig: Der britische EU-Hasser und Brexit-Erfinder Nigel Farage (60), der bekennender Trump-Fan ist, lobhudelt fast wortgleich, spricht auf X vom „unglaublichsten politischen Comeback unserer Lebenszeit“. Briten-Premier Keir Stamer (62) müsse Trump jetzt „den roten Teppich ausrollen“.

► Botschaft an die eigenen Landsleute: Vergesst die immer dramatischeren Wirtschaftsprobleme durch den Brexit. Wer braucht schon Brüssel, wenn Trump das Vereinigte Königreich als Nummer-eins-Partner der USA in Europa wählt?

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Der Taktierer Emmanuel Macron

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (46) gab sich in Trumps erster Amtszeit als Europas Top-Verbündeter aus – und mied Trump weitgehend, nachdem Joe Biden (81) ihn als Mieter im Weißen Haus abgelöst hatte.

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Damals war Macron noch mächtig, jetzt gilt er als Auslaufmodell. Das erklärt sein Angebot an Trump: „Bereit zusammenzuarbeiten, wie wir es vier Jahre lang getan haben. Mit Ihren und meinen Überzeugungen.“

► Botschaft zwischen den Zeilen: Betteln um Augenhöhe, Motto: „Bitte, bitte, behandelt mich wie in der guten, alten Zeit.“

Ziemlich beste Freunde: Beim G-7-Gipfel in Biarritz (Frankreich) 2019 versuchen Trump und Macron, Einigkeit zu demonstrieren

Foto: dpa

„Team Biden/ Harris“: Ursula von der Leyen

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (66, CDU) wählte für Trump exakt dieselben Worte wie für Biden und Harris nach deren Wahlsieg vor vier Jahren: „I warmly congratulate …“ („Ich gratuliere ganz herzlich …“).

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Um dann Trump auf die Erwartungen der 800 Millionen Bürger dies- und jenseits des großen Teichs einzuschwören: „Lassen Sie uns also gemeinsam an einer starken transatlantischen Agenda arbeiten, die ihnen auch künftig Erfolge bringt.“

► Die Botschaft: eine Knallhart-Warnung! Entweder von Trumps Weichenstellungen für die Wirtschaft profitieren Arbeitnehmer in den USA und Europa. Oder: Die EU kann auch ganz andere Saiten aufziehen. Und dann hätte die USA neben China einen zweiten, erbitterten Konkurrenten.

Der Feind Wladimir Putin

Russen-Diktator Wladimir Putin (72) gratulierte Trump bislang nicht. „Vergessen wir nicht, dass wir von einem feindlichen Land sprechen, das direkt und indirekt an einem Krieg gegen unseren Staat beteiligt ist“, erklärte ein Kreml-Sprecher.

Die Deutschen

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) hat Donald Trump über den Kurznachrichtendienst X Glückwünsche übermittelt – wenngleich mit seltsamer Verspätung, deutlich nach seiner Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne).

Scholz führte darin die bisherige „erfolgreiche“ Zusammenarbeit von Deutschland und den USA an. Diese solle auch in Zukunft so bleiben.

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► Botschaft: Den Eindruck vermeiden, dass Nähe und Sympathie zu Biden den zukünftigen deutsch-amerikanischen Beziehungen im Weg stehen könnten.

Söder: „Es weht ein anderer Wind“

In der Analyse, wie es nun weitergeht, setzte CSU-Chef Markus Söder (57) den Ton: „Natürlich bleiben die USA unser wichtigster Partner: Aber wir werden so gefordert wie nie. Es weht ein anderer Wind. Wir müssen uns deutlich mehr anstrengen, um mithalten zu können.“

Zwei Punkte hob Söder hervor: Die Bundeswehr brauche zur Stärkung „rasch“ weitere Milliarden und eine echte Wehrpflicht. Und: Wirtschaftlich benötige Deutschland „ein komplettes Update mit vergleichbaren Steuern und Energiepreisen wie die USA.“

► Botschaft: Verlassen können wir uns ab heute nur noch auf uns selbst!

Ganz anders der mutmaßliche Scholz-Herausforderer. CDU-Chef Friedrich Merz (68) ließ sich am Vormittag mit den Worten zitieren: „Die Vereinigten Staaten von Amerika waren, sind und bleiben der wichtigste Verbündete Deutschlands außerhalb Europas.“

► Botschaft: Washington kann sich darauf verlassen, dass Deutschland auch im Fall eines Regierungswechsels in allen internationalen Entscheidungen die Abstimmung mit dem Weißen Haus suchen wird. Egal, wie der Kanzler heißen mag.

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