Hoffenheim hat spät die zweite Niederlage in Folge in der Europa League abgewendet. In einer wilden Schlussphase traf Tohumcu gegen Lyon zum 2:2. Es weckte Erinnerungen an zwei Champions-League-Nächte der TSG.
Die beiden Begegnungen mit Lyon in der Champions League endeten jeweils durch späte Ausgleichstreffer versöhnlich für Hoffenheim (3:3, 2:2). Vor allem Kramaric dürfte aus persönlicher Sicht gute Erinnerungen haben: Drei Tore hatte er für die TSG in den bisherigen zwei Duellen mit OL erzielt.
Am Donnerstag wollte der Kroate seinen Lauf fortsetzen. Unterstützung dafür bekam er in vorderster Front von Moerstedt und Tohumcu, die genau wie Akpoguma nach der 0:2 Heimniederlage gegen St. Pauli in die Startelf rückten. Das Trio ersetzte Bülter, Hlozek und Nsoki (muskuläre Probleme).
Gegen die B-Elf von Lyon, lediglich Caleta-Car verblieb nach dem 1:1 in Lille in der Anfangsformation, war Hoffenheim in einem umkämpften Spiel von Beginn an die aktivere Mannschaft. Allerdings agierte die TSG, wie häufig in den vergangenen Wochen, in der Offensive meist zu zögerlich und unpräzise. Wenn Torgefahr entstand, hatte Kramaric seine Füße im Spiel. So scheiterte der Offensivspieler nach Descamps’ Querschläger an Landsmann Caleta-Car (11.) und mit einem Schlenzer kurz vor der Pause an Descamps (43.).
Europa League – 4. Spieltag
Zwischenzeitlich hätte der 33-Jährige wohl eine noch größere Chance haben können, wenn er bei einem Konter an der Mittellinie den Ball besser kontrolliert hätte. Letztlich sprang “nur” Moerstedts Abschluss heraus (29.). Dieser war trotzdem gefährlicher als sämtliche Offensivaktionen der Gäste, bei denen lediglich Mikautadze ungefährlich aufs Tor geköpft hatte (9.). Daher ging es torlos in die Kabinen.
TSG startet perfekt in den zweiten Durchgang
Lange stand das Ergebnis nach Wiederanpfiff nicht mehr auf der Anzeigetafel: Gendrey nutzte in der 47. Minute Bischofs flache Hereingabe zur Führung. Beinahe hätte die TSG durch Moerstedt gleich doppelt zuschlagen – der Youngster schoss allerdings links vorbei (53.). Anschließend erhöhten plötzlich Les Gones die Schlagzahl, was unter anderem an einem Viererwechsel lag (62.). Mit Lacazette und Cherki hatten gleich auch zwei prominente Joker Anteil am Ausgleich: Cherki scheiterte nach Lacazettes Ablage zwar an Stach, den Abpraller versenkte Abner (66.).
Die Schwächephase der Kraichgauer hielt im Anschluss noch ein wenig an, ehe sie sich rund eine Viertelstunde vor Schluss wieder fingen. Da beide Teams sich nicht mit dem Remis zufriedengaben, entwickelte sich eine ereignisreiche Schlussphase. Für die Gastgeber vergaben Stach (75.), Hlozek (76.) sowie Grillitsch (86.) und für OL Cherki (87.), sodass es auf ein 1:1 hindeutete.
Tohumcu antwortet Lacazette
Dann schlug noch die Stunde von Lacazette. Kurz nachdem Arthus Chaves noch das 1:2 des Routiniers verhindert hatte (90.+3), stach er zu (90.+3). Hoffenheim hatte durch Tohumcus erstes Profitor noch eine Antwort und feierte letztlich – wie immer gegen Lyon – noch spät einen Punktgewinn (90.+5).
Durch das Remis rangiert 1899 mit fünf Punkten auf dem 19. Platz. Zwei Zähler mehr hat Lyon, das den neunten Rang belegt.
Für die TSG steht am Sonntag (15.30 Uhr) in der Bundesliga das Auswärtsspiel gegen Augsburg an. In der Europa League geht es am 5. Spieltag bei Braga um Punkte. Lyon spielt in der Ligue 1 am Sonntag um 20.45 Uhr daheim gegen St. Etienne, in der Europa League steht am 28.11. (18.45 Uhr) eine Auswärtsreise nach Aserbaidschan zu Qarabag an.