BVB mit nächstem Rückschlag bei Mainz 05 – FC Bayern besiegt St. Pauli

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Bayern und Werder siegen

Der 1. FSV Mainz 05 springt am 10. Bundesliga-Spieltag durch einen Heimsieg gegen Borussia Dortmund in die obere Tabellenhälfte. Die Rheinhessen rangieren nur noch drei Zähler hinter den Westfalen, die nach einem Platzverweis für Emre Can mehr als 60 Minuten lang in Unterzahl agieren mussten. Tabellenführer FC Bayern gab sich beim Aufsteiger St. Pauli am Millerntor keine Blöße. Meister Bayer Leverkusen sah bei Dieter Heckings Debüt in Bochum lange wie der Sieger aus, ehe der VfL spät ausglich. Holstein Kiel musste derweil in Bremen eine späte Niederlage einstecken, für Werder war es der erste Heimsieg der Saison.

Borussia Dortmund bleibt ein gerngesehener Gast auf fremden Plätzen und hat den nächsten sportlichen Rückschlag in der Bundesliga kassiert. Der Champions-League-Teilnehmer unterlag in Unterzahl beim 1. FSV Mainz 05 mit 1:3 (1:2) und wartet weiter auf den ersten Saison-Auswärtssieg. Neben dem Spiel verlor der BVB auch noch Kapitän Can, der in der 27. Minute wegen eines groben Foulspiels die Rote Karte sah.

Vor 33.000 Zuschauern erzielten Jae-Sung Lee (36. Minute), Jonathan Burkardt (45.+3) und Paul Nebel (54.) die Tore für die Mainzer, die dank des ersten Heimsiegs in dieser Spielzeit mit 13 Punkten ins Tabellenmittelfeld vorrückten. Für Dortmund traf Serhou Guirassy (40.) per Foulelfmeter zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Durch die vierte Saison-Pleite fiel das Team von Trainer Nuri Sahin, der weiter in die Kritik geraten dürfte, mit 16 Zählern auf Platz sieben zurück.

Dabei waren die Gäste zu Beginn die aktivere Mannschaft und um Spielkontrolle bemüht. Gegen die lauf- und zweikampfstarken Mainzer konnte sich der BVB aber keine nennenswerten Möglichkeiten erarbeiten. Immer wieder prallten die Bemühungen an der gut gestaffelten FSV-Abwehr ab. Mainz setzte zunächst vornehmlich auf Konter und kam nach knapp 20 Minuten zur ersten großen Chance des Spiels. Nadiem Amiri bediente Burkardt, doch der Jung-Nationalspieler schoss den Ball frei vor dem Tor über die Latte. Dortmunds Schlussmann Alexander Meyer, der erneut den verletzten Stammtorwart Gregor Kobel vertrat, wäre machtlos gewesen.

Die Szene wirkte als Weckruf für die Mainzer, die in der Folge mutiger nach vorn agierten und zu mehr Spielanteilen kamen. Die Gäste gerieten nun stärker unter Druck, der nach dem Feldverweis für Can noch zunahm. Der Nationalspieler grätschte Lee um und flog dafür vom Platz. Das schwächte die BVB-Defensive zusätzlich, in der ohnehin schon die verletzten Niklas Süle und Waldemar Anton sowie der gesperrte Ramy Bensebaini fehlten.

In Überzahl ließ die Mainzer Führung nicht lang auf sich warten. Nach einer Flanke von Anthony Caci traf Lee per Kopf. Der Torschütze war wenig später auch maßgeblich am Ausgleich beteiligt, als er Guirassy im eigenen Strafraum zu Fall brachte. Der BVB-Stürmer verwandelte den fälligen Elfmeter sicher. Dennoch ging Dortmund mit einem Rückstand in die Kabine. Mit der letzten Aktion der ersten Halbzeit traf Burkardt in der Nachspielzeit auf Vorlage von Danny da Costa. Auch nach dem Wechsel ließen die Hausherren hinten nichts anbrennen und legten vorn durch Nebel nach. Für den 22-Jährigen war es das erste Bundesliga-Tor in seiner jungen Karriere. Dortmund konnte mit einem Mann weniger nicht mehr nachlegen und war vorwiegend um Schadensbegrenzung bemüht. So hatte der FSV keine Mühe, den verdienten Sieg nach Hause zu bringen.

1:0 beim FC St. Pauli: Viel Musiala, wenig Bayern-Glanz

Ein Geniestreich von Jamal Musiala hat den FC Bayern München vor einer unangenehmen Überraschung beim FC St. Pauli bewahrt. Im ersten Bundesliga-Spiel der beiden befreundeten Klubs nach mehr als 13 Jahren ebnete der Nationalspieler in der 22. Minute mit seinem Traumtor aus gut 28 Metern zur Führung den Weg zum letztlich verdienten 1:0 (1:0).

Damit schoss der Rekordmeister erstmals in dieser Saison auswärts weniger als drei Tore. Sie verpassten damit den Rekord von sechs Spielen in der Fremde mit mehr als drei Treffern. Ihre Tabellenführung blieb mit 26 Punkten unangefochten. Im fünften Pflichtspiel nacheinander kassierten die Münchner keinen Gegentreffer. Der FC St. Pauli wartet indes seit seinem Aufstieg noch immer auf sein erstes Heimtor und entsprechend auch auf den ersten Sieg am Millerntor.

Dank Joker Burke: Werder beendet gegen Holstein Kiel den Heimfluch

Im fünften Versuch hat es endlich geklappt: Werder Bremen hat den ersten Heimsieg der Saison in der Bundesliga eingefahren. Gegen Holstein Kiel gewannen die Hanseaten mit 2:1 (1:0) und rehabilitierten sich damit für den schwachen Auftritt beim 1:4 in Gladbach vor einer Woche. Zuvor hatte es für Werder im Weserstadion zwei Niederlagen und zwei Remis gegeben.

Ausgerechnet der an der Weser eigentlich längst ausgemusterte Oliver Burke erzielte in der 89. Minute den Siegtreffer für Werder. Der eingewechselte Schotte traf mit einem schönen Kopfball zum erlösenden 2:1. Zuvor hatte Jens Stage (36.) die Gastgeber vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion in Führung gebracht, Phil Harres (48.) kurz nach der Pause den Ausgleich für den Aufsteiger erzielt. Die Kieler konnten ihrem ersten Bundesliga-Sieg damit vorerst keinen weiteren Dreier folgen lassen. Vor einer Woche hatten die Störche gegen Heidenheim gewonnen, in Bremen reichte es am Ende nicht ganz.

Hecking-Überraschung: Bochum holt Remis gegen Leverkusen

Dem VfL Bochum ist bei der Rückkehr von Hecking auf die Trainerbank eine kleine Überraschung gelungen. Der Tabellenletzte der Bundesliga erkämpfte sich im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen ein 1:1 (0:1). Zwar sind die Bochumer, die den erfahrenen Bundesliga-Trainer am Dienstag als ihren neuen Chefcoach präsentiert hatten, auch nach dem zehnten Spieltag noch immer sieglos, aber im Heimspiel gegen den Meister und Pokalsieger holten sie zumindest den zweiten Punkt in dieser Saison.

Den frühen Führungstreffer der Gäste durch Patrik Schick (19.) glich der eingewechselte Koji Miyoshi (88.) erst spät aus. Ein verdienter Puntgewinn für die Bochumer bei der Hecking-Premiere, der zuletzt im Mai 2019 bei Borussia Mönchengladbach als Cheftrainer in der Bundesliga auf der Bank saß. Die Leverkusener dagegen setzten mit dem Remis vier Tage nach dem 0:4 beim FC Liverpool in der Champions League ihre Serien fort: Sie gewinnen auch nach dem dritten Königsklassen-Spiel in Folge das anschließende Ligaspiel nicht. Aber sie bleiben in der Bundesliga saisonübergreifend seit nun 22 Auswärtspartien ohne Niederlage. Die letzte Auswärtspleite gab es im Mai 2023 – in Bochum.

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